Welche Optionen gibt es?

Verpackungen sind allgemein ein fester Bestandteil unseres Alltags. Pro Kopf fielen in Deutschland im Jahr 2020 225,8 Kilogramm Verpackungsmüll an.

Angesichts der Tatsache, dass ein Doypack oder Kartonagen nur wenige Gramm wiegen, eine mehr als beeindruckende Zahl. Allein bei den Verpackungen aus Kunststoff fällt pro Jahr für jeden Deutschen eine Menge von 38,7 Kilogramm an.

Auch Lebensmittelverpackungen sind heute allgegenwärtig und haben in der Praxis sehr wichtige Funktionen. Auf der einen Seite schützen sie den Inhalt gegen äußere Einflüsse. Zusätzlich sind sie für Transport und Lagerung wichtig.

Wie nachhaltig können Verpackungen sein? Und welche Lebensmittelverpackungen gibt es überhaupt? Hier bekommst du einige Antworten.

Welche Anforderungen muss eine Lebensmittelverpackung erfüllen?

Entscheidend ist, um welches Lebensmittel es geht. Du kannst ein recht einfaches Experiment versuchen: Kurz vor der Kasse schaust du einfach mal in den Einkaufskorb und zählst die verschiedenen Lebensmittel – die Auswahl wird dich sicher beeindrucken.

Heute gibt es in Lebensmittelmärkten – egal, ob Discounter, Supermarkt oder Reformhaus – eine breite Palette verschiedener Lebensmittelarten wie:

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    • Milch- und Molkereiprodukte
    • Snacks
    • Backwaren
    • Kuchen und Süßwaren
    • Wurst
    • Frischfleisch
    • Pasta
    • Saucen
    • Gemüse und Obst

Für jedes Lebensmittel muss eine Verpackung andere Kriterien erfüllen. Zum Beispiel bei Obst: Hier reichen einfache Beutel. Ganz anders beim Fleisch. Frisch abgepackt, muss es besonders geschützt werden. Fertige verpackte Fleischprodukte werden zusätzlich unter Schutzatmosphäre verpackt.

Gerade empfindliche Lebensmittel – entweder in Bezug auf Verderb oder auf äußere Einflüsse wie Ultraviolettes-Licht – müssen ebenfalls nach individuellen Kriterien verpackt werden. Generell müssen Lebensmittelverpackungen folgende Anforderungen erfüllen:

    • Leisten einer Schutzfunktion
    • Bereitstellen einer Aromabarriere
    • Transportieren von Informationen
    • Eignung für Transport und Lagerung
    • Gewährleistung einer Präsentation am Point of Sale (POS)

Die Aromabarriere ist beispielsweise im Fall von Gewürzen, Kaffee oder Kakaopulver wichtig. Ohne sie würde die Qualität der Lebensmittel schnell nachlassen.

Was die Schutzfunktion angeht, sind Lebensmittelverpackungen besonders gefordert. Hier geht es um den Schutz vor:

    • Verschmutzung und Verunreinigung,
    • Umwelteinflüssen
    • sowie Beschädigungen.

Aber: Diese Funktion muss immer in zwei Richtungen gegeben sein. Beispielsweise dürfen gewisse Stoffe nicht aus fett- und ölhaltigen Lebensmitteln austreten. In Öl oder Marinaden eingelegtes Fleisch ist ein gutes Beispiel für diesen Umstand.

Infografik Lebensmittelverpackungen

Nachhaltige Lebensmittelverpackungen

In den letzten Jahren ist ein wichtiges Kriterium hinzugekommen: Lebensmittelverpackungen sollten nachhaltig sein. Laut BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) umfasst Nachhaltigkeit:

    • Wirtschaftlichkeit,
    • soziale Gerechtigkeit
    • und ökologische Tragfähigkeit

unter dem Gesichtspunkt, aktuelle Bedürfnisse zu befriedigen. Hierbei sollte der zukünftigen Ressourcenbedarf ebenfalls nicht aus den Augen verloren werden.

Damit müssen Lebensmittelverpackungen nicht mehr nur ihre eigentliche Aufgabe erfüllen, sondern Ressourcen schonen und das Müllproblem reduzieren.

Doypacks und andere Beutel – Wofür eignen sie sich?

Beutel haben als Lebensmittelverpackung verschiedene Aufgaben. Einfache, aus Schlauchfolien hergestellte Beutel dienen dem Transport – etwa von losem Obst oder Gemüse. Parallel sind Flachbeutel heute für unterschiedliche Lebensmitte im Einsatz, wie zum Beispiel:

    • Streukäse
    • Snacks
    • Nüsse
    • Trockenfrüchte
    • Süßwaren
    • frische Pasta
Beutelverpackung

In einem sehr ähnlichen Rahmen werden Doypacks genutzt, die alternativ als Standbodenbeutel bezeichnet werden. Zwei wesentliche Unterschiede zu den Flachbeuteln sind die Füllmenge und Präsentation der Packung am POS.

Flachbeutel findest du im Regelfall liegend bzw. hängend in den Auslagen. Doypacks können stehend gelagert werden. Hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten ist die Materialauswahl entscheidend. Hier kann auf reine Kunststofflösungen oder auf Verbundmaterial gesetzt werden.

Beliebt ist bei den Herstellern eine Kombination aus Kraftpapier und Kunststoff bzw. Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer (EVOH). Letztere Materialien kommen auf den Innenseiten der Verpackungen als Barriere zum Einsatz, erschweren parallel aber die Recyclingfähigkeit. Für bestimmte Lebensmittel können Beutel aus Monopapieren benutzt werden.

Je nach Packungsgröße lassen sich Seitenfaltbeutel verwenden. Besonders für größere Mengen oder eher sperrige Produkte eignen sich diese Packmittel. Durch die Seitenfalte können sie problemlos ihr Volumen vergrößern.

Dank verschiedener Materialien und Herstellungsverfahren kannst du unter anderem geschnittenes Brot oder Sandwiches damit verpacken. Selbst das Non-Food-Segment hat den Seitenfaltbeutel inzwischen für sich entdeckt.

Schachteln und Kartons als Lebensmittelverpackung

Kartonagen und Schachteln auf Papierbasis sind als Verpackung für Lebensmittel nach wie vor sehr beliebt. Ein großer Vorteil ist die einfache Bedruckbarkeit.

Damit lassen sich Waren am POS nicht nur ansprechend präsentieren. Vielmehr können außerdem Inhaltsstoffe und Kennzeichnungen auf den Kartons platziert werden.

Zusätzlich bieten Kartons und Schachteln eine hohe Stabilität. Gerade für kleinere Füllmengen sind diese Lebensmittelverpackungen daher sehr gut geeignet.

recycling

Papier bzw. Pappe hat einen dritten Vorteil: Es ist wiederverwendbar. Heute wird ein erheblicher Anteil des Papiers über den Papierkreislauf wiederverwertet.

Laut Umweltbundesamt wurden allein 2020 mehr als 16 Millionen Tonnen Altpapier in der Papierherstellung verwendet. Aber: Papier und Pappe haben auch Nachteile.

Gerade, was sehr feine und rieselfähige Produkte angeht, ist eine Kombination verschiedener Materialien für eine sichere Lebensmittelverpackung nötig.

Gleiches gilt für feuchte sowie öl- oder fetthaltige Produkte. Aus diesem Grund werden Kartons und Schachteln als Verpackung im Lebensmittelhandel oft mit Einlagen aus Kunststoff versehen.

Der Grund: Pappe und Papier sind nur sehr eingeschränkt in der Lage, Lebensmittel gegen äußere Einflüsse zu schützen bzw. als Aromabarriere zu dienen.

Gläser und Flaschen – wofür eignen sie sich?

Glasverpackung mit Etikett
Glas-Flaschen sind vielseitig. Sie gibt es in unterschiedlichen Designs und in individuellen Kreationen.

Gläser und Flaschen sind als Lebensmittelverpackung ideal für Flüssigkeiten oder eingelegte Produkte geeignet. Dazu gehören unter anderem:

    • Gewürzgurken
    • Gemüsemais
    • verschiedene Hülsenfrüchte
    • diverse Obst- und Gemüsesorten

Getränke können ohne Einschränkungen in Flaschen abgefüllt werden: Angefangen bei nichtalkoholischen Getränken wie Mineralwasser und Säften bis hin zu Brauereiprodukten (Bier, Radler) sowie Wein oder Spirituosen.

In diesem Zusammenhang stehen Flaschen in direkter Konkurrenz zu Getränkekartons. Diese werden aus kunststofflaminiertem Karton hergestellt und sind in der Regel innen beschichtet.

Die Verwendung solcher Verbundmaterialien ist allerdings unter dem Gesichtspunkt des Recyclings eine Herausforderung, da die verschiedenen Stoffe vorher getrennt werden müssten.

Gläser und Flaschen aus Glas schneiden durch ihre Wiederverwendbarkeit besser ab. Gerade der Mehrweg-Aspekt sorgt für einen hohen Nachhaltigkeitsfaktor. Altglas lässt sich – anders als Papier – beliebig oft recyceln.

Allerdings kommen gerade für Mineralwasser, Säfte und Limonaden heute oftmals Verpackungen aus Kunststoff zum Einsatz. Das Material ist sehr leicht und deutlich weniger schlag- oder stoßempfindlich als Glas. Durch das Pfandsystem wird inzwischen ein erheblicher Anteil der Kunststoffflaschen in den Recyclingkreislauf eingebunden.

recyclable

Durch die wiederholte Verwendbarkeit gelten Gläser und Flaschen als besonders nachhaltig.

 

Sichtfenster und Design der Lebensmittelverpackung

Das Auge isst mit! Das lässt sich auch auf deinen Einkauf übertragen. Auch du würdest bei zwei identischen Produkten wahrscheinlich eher zu der Schachtel greifen, die dich optisch stärker anspricht, oder? Kaufentscheidungen fallen schließlich nicht nur aufgrund des Preises.

Daher erfüllen Lebensmittelverpackungen den Zweck, Verbraucher direkt anzusprechen. Hersteller greifen an dieser Stelle zu unterschiedlichen Strategien. Das Design der Verpackung ist ein wichtiger Aspekt, eine besondere Haptik fällt ebenfalls auf.

Da sich Papier, Pappe und Kunststoffe bedrucken lassen, wird dieses Mittel für das Design der Verpackungen intensiv genutzt. Eine weitere Möglichkeit ist das Integrieren eines Sichtfensters in die Verpackung. Gerade Trockenprodukte lassen sich so hervorragend am POS präsentieren. Daher sind solche Verpackungen unter anderem ideal für:

    • Pasta,
    • Snacks
    • und Süßwaren

geeignet.

Für Frischeprodukte oder Waren aus dem Tiefkühlsegment entscheiden sich die Hersteller in der Regel für andere Verpackungsformen.

Nachhaltige Verpackungen für nachhaltige Lebensmittel

Nachhaltigkeit gewinnt wie bereits angeklungen für die Kaufentscheidungen vieler Verbraucher zunehmend an Bedeutung. Mit dieser Entwicklung müssen Lebensmittelverpackungen ebenfalls Schritt halten.

Das ist angesichts der gegebenen Umstände manchmal nur begrenzt möglich. Im Fall von Flüssigkeiten, Ölen und Fetten zum Beispiel muss immer eine Barriere- und Schutzfunktion gewährleistet sein.

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Bio-Folien als nachhaltige Verpackung mit Barrierefunktion?

Hieraus ergeben sich besondere Herausforderungen in Bezug auf den Umweltaspekt. Generell bietet die Industrie inzwischen mit Bio-Folien entsprechende Lösungen an. Diese sind im Haushaltssegment beispielsweise als Aufbewahrung für Bioabfälle im Einsatz.

Die Herausforderung: Im Zusammenhang mit Wurst- und Fleischprodukten zum Beispiel muss immer geklärt sein, inwiefern es bei Lagerung und Transport zu Interaktionen zwischen den Inhaltsstoffen der feuchten/ölhaltigen Lebensmittel und den Bio-Folien kommt. Einige Hersteller arbeiten in diesem Zusammenhang mit Folien auf Zellstoff-Basis.

Recyclingfähigkeit ist das Maß der Dinge in Sachen Nachhaltigkeit

Wie nachhaltig eine Lebensmittelverpackung am Ende ist, wird stark durch die Wertstoffkreisläufe bestimmt. Glas ist zu einem sehr hohen Anteil recyclingfähig, die Recyclingrate liegt bei etwa 85 Prozent. Überraschend ist in diesem Zusammenhang, dass die Rate für Getränkeflaschen auf Kunststoffbasis, die ins Pfandsystem eingebunden sind, noch um einige Prozentpunkte höher ausfällt.

Entscheidend ist für die Bewertung der Nachhaltigkeit einer Lebensmittelverpackung immer, welches Material zum Einsatz kommt. Gerade die Verwendung von Kunststoffen – für Beutel oder Folien – wird sich in der Praxis nicht komplett vermeiden lassen. Es geht hier schließlich nicht nur um ökologische Aspekte, sondern auch um Fragen der Lebensmittelsicherheit sowie den Schutz deiner Gesundheit.

Welche Anforderungen Lebensmittelverpackungen erfüllen müssen, ist sehr detailliert festgelegt – unter anderem in den allgemeinen Empfehlungen für Materialien zum Lebensmittelkontakt vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). 

Fazit: Für jedes Lebensmittel die richtige Verpackung

Lebensmittel sind essenziell für uns alle. Bis vor einigen Jahrzehnten war der Einkauf auf dem Markt oder direkt beim Erzeuger für viele Haushalte selbstverständlich - heute findet er deutlich öfter im Supermarkt oder im Discounter statt.

Die Herausforderung: Lebensmittel müssen sicher vor Verschmutzung und anderen äußeren Einflüssen verpackt werden. Zusätzlich muss die Verpackung Eigenschaften wie das Aroma schützen.

Jedes Produkt bringt eigene Anforderungen mit sich, was zu Herausforderungen führt, die Hersteller der verschiedenen Lebensmittelverpackungen lösen müssen. Dabei geht es nicht nur um die Schutzwirkung oder Möglichkeiten, ein solches Packmittel individuell zu gestalten.

Hand und Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit gewinnt als Faktor ebenfalls zunehmend an Bedeutung. Du möchtest wissen, wie diese Probleme in Zukunft noch besser gelöst werden? Wir bleiben für dich am Thema dran und informieren dich regelmäßig darüber in unserem Blog über Neuerungen!

 

FAQ 

  1. Welche Arten von Lebensmittelverpackungen bietet der Markt?

    Unter anderem können Lebensmittel in Beutel, Kartons, Flaschen oder Gläsern verpackt werden.

  2. Welchen Ansprüchen müssen Lebensmittelverpackungen gerecht werden?

    Lebensmittelverpackungen müssen den Inhalt vor äußeren Einflüssen schützen und das Aroma erhalten. Außerdem müssen sie zunehmend Ansprüchen hinsichtlich der Nachhaltigkeit gerecht werden.

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