Wellpappe ist als nachhaltiges Verpackungsmaterial aus dem Versandhandel nicht mehr wegzudenken. Denn sie bietet sowohl den Händlern als auch den Konsumenten zahlreiche Vorteile. Bislang galten Wellpappkartons als Einwegverpackungen.

Dabei werden sie im privaten Bereich oftmals mehrfach benutzt, da sie in der Regel auch nach dem Versand in einem stabilen und gut nutzbaren Zustand sind.

Es lohnt sich deshalb, einen genauen Blick darauf zu werfen, ob Wellpappverpackungen künftig als Mehrwegverpackungen genutzt werden können.

Denn eines ist bereits heute sicher – Verpackungen werden sich auch weiterhin in Richtung Nachhaltigkeit entwickeln. Daher könnte die Entwicklung von Wellpappverpackungen zur Mehrwegverpackung durchaus denkbar sein.

Lass uns im Folgenden mit ein paar Fragen in puncto Mehrwegverpackung auseinandersetzen. Konkret wollen wir herausfinden, ob sich die Verpackung aus Wellpappe als Mehrwegverpackung etablieren und den Ansprüchen an eine Mehrwegverpackung standhalten kann.

Dafür schauen wir uns zunächst einmal die neusten Entwicklungstrends bei Mehrwegverpackungen an.

Mehrwegverpackungen – Wohin geht der Verpackungstrend?

Es ist zu beobachten, dass Mehrwegverpackungen den praktischen Einwegverpackungen mehr und mehr ihren Rang in der Beliebtheitsskala streitig machen. Dies liegt daran, dass Einwegverpackungen zwar praktisch sind, dafür jedoch sehr viel mehr Abfall verursachen. Insbesondere durch die Medien wurde den Verbrauchern vor Augen geführt, welche Auswirkungen, die bis dato zu verbuchende Umweltverschmutzung bereits mit sich brachte.

Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde bereits 1994 eine Regelung bezüglich der Entsorgung der zu verwertenden Rohstoffe in Kraft gesetzt. Aufgrund der neuen Richtlinien fand bei vielen Unternehmen ein rasches Umdenken statt und es wurde auf alternative, umweltfreundliche Verpackungen gesetzt.

Im Bereich der Versandverpackungen hat sich bisher der Karton aus Wellpappe ganz nach vorne an die Spitze unter den Verpackungen durchgesetzt. Das ist der Tatsache geschuldet, dass der Wellpappkarton ein sehr umweltfreundliches Produkt ist.

Der allgemeine Trend geht allerdings weiter in Richtung Mehrwegverpackungen!

Händler und Hersteller können durch die Nutzung von Mehrwegverpackungen sehr hohe Kosten einsparen. Daher ist es keine Seltenheit, dass bereits in diversen Branchen auf Mehrwegverpackungen für den Versand gesetzt wird. Hier einige Beispiele für mehrfach genutzte Verpackungsarten:

1. Container
2. Gitterboxen
3. Europaletten
4. Ladungsträger

Die genannten Beispiele werden allerdings in der Regel aus Holz, Kunststoff oder Metall hergestellt. Alle drei Materialien bergen Eigenschaften, die sich als Mehrwegverpackung besonders gut eignen.

Zu diesen Eigenschaften zählen vor allem, dass Mehrwegverpackungen nach einer

• wiederholten Reinigung
• häufigen Reparatur
• unkomplizierten Aufbereitung

immer wieder verwendet werden können.

Die Eigenschaften machen nicht nur die besondere Langlebigkeit von Mehrwegverpackungen deutlich, sondern auch ihren besonders ökologischen und ökonomischen Charakter.

 

Welche Mehrwegverpackungen sind beim Endverbraucher bekannt?

Die Vorteile von Mehrwegverpackungen liegen jedoch nicht nur auf Hersteller- und Händlerseite. Auch du als Endverbraucher profitierst davon.

Die wohl bekanntesten Einsatzmöglichkeiten von Mehrwegverpackungen in Privathaushalten sind die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Rücknahmesysteme.

Hierzu gehören beispielsweise die Rücknahme von Pfandflaschen und auch die kostenlos zur Verfügung gestellten Glascontainer. Der „Gelbe Sack“ ist ebenfalls ein deutschlandweit bekanntes Abfallentsorgungssystem im Bereich „Mehrweg“.

Durch diese gesetzlich vorgeschriebenen Rücknahmesysteme wurde der Endverbraucher erstmalig in Kontakt mit umweltfreundlichen Abfallentsorgungsmaßnahmen gebracht.

Der Sinn zur Abfalltrennung wurde angeregt. Der umweltschonende Aspekt ist jedoch nicht der einzige Grund für die aktive Beteiligung an der Mülltrennung seitens der Bevölkerung.

Hohe Abfallgebühren und damit die Kosten in den Privathaushalten lassen sich nämlich senken, indem Abfall sorgfältig getrennt und dadurch für die Wiederverwertung vorbereitet wird, da so weniger Restmüll übrigbleibt.

Neben den zuvor genannten Abfallarten gibt es zusätzlich noch Container für Bioabfälle und Papier. Die Entsorgung von Papier und Pappe ist für den Privathaushalt kostenfrei. Umweltschutz wird auf diese Weise für den Verbraucher kostengünstig und auf unkomplizierte Art und Weise ermöglicht.

Wie stehen die Konsumenten zu nachhaltigen Verpackungen?

Den Konsumenten ist das Thema Nachhaltigkeit nicht nur bei den Produkten, sondern auch in Bezug auf deren Verpackungen zunehmend wichtig. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass sich jeder von ihnen umfassend damit auseinandergesetzt hat. Daher ist nicht unbedingt jedem klar, was genau es mit dem Prinzip der Wiederverwertbarkeit auf sich hat.

Um uns dessen Bedeutung zu nähern, lass uns deshalb anhand eines Beispiels den Unterschied zwischen einer Mehrwegpfandflasche und einer Einwegpfandflasche herausstellen. Mit anderen Verpackungsmaterialien verhält es sich nämlich ähnlich.

1. Die Einwegpfandflasche

   Bei Einwegpfandflaschen handelt es sich in der Regel aus Kunststoffflaschen. Diese sind entweder mit oder ohne Pfand für den Konsumenten erhältlich.

   Dabei werden beide Arten nach dem Entsorgen im kostenfreien Gelben Sack oder nach Rückgabe und Pfandauszahlung dem gleichen Prozess unterzogen.

   Die Mehrwegpfandflasche wird zumeist bereits im Rückgabeautomaten geschreddert oder als Ganzes zum Recyclinghof gebracht.

   Dort werden sie entweder als Granulat aufbereitet oder zur energetischen Verwertung in die Verbrennungsanlage gebracht.

2. Die Mehrwegpfandflasche

   Bei der Mehrwegpfandflasche handelt es sich in der Regel um eine Flasche aus Glas. Da Glas sich optimal reinigen lässt, spielt es keine Rolle, welcher Inhalt nach der Reinigung wieder befüllt wird. Es kann sich sowohl um Wasser, Milch oder andere Erfrischungsgetränke handeln.

   Eine Mehrwegflasche aus Glas kann insgesamt bis zu 50-mal gereinigt und neu befüllt werden. Danach wird sie recycelt und kann zu 100 Prozent neu aufbereitet werden.

   Somit eignet sich die Glasflasche als Verpackung für Getränke optimal. Es ist außerdem ein ökologisch und ökonomisch sehr wertvoller Rohstoff.
   
   

Mehrwegverpackungen sind bei den Verbrauchern gerne gesehen. Dies zeigt sich insbesondere im Versandhandel. In diesem Segment ist die Nachfrage nach Nachhaltigkeit ein sehr wichtiges Thema: Ressourcenschonende Verpackungen und CO2-neutrale Versandwege erleben seit den letzten Jahren einen großen Aufschwung.

Mehrwegverpackungen müssen bestimmten Kriterien entsprechen

Um in Deutschland als Mehrwegverpackung anerkannt zu werden, müssen diverse Kriterien erfüllt sein. Diese Vorgaben werden durch das Umweltbundesamt geregelt.

Zusammenfassend definiert das Umweltbundesamt Mehrwegverpackungen wie folgt:
Eine Mehrwegverpackung ist eine Verpackung, die mit dem Zweck, mehrmals genutzt zu werden, konzipiert wurde. Ihre Rückgabe und Wiederverwendung müssen durch ausreichende Logistik gesichert werden und es muss ein Reiz zur Rückgabe (beispielsweise Pfand) gefördert werden.

Erfüllt sie diese Vorgaben nicht, handelt es sich nurmehr um eine Einwegverpackung.

Kann Wellpappe dem Anspruch einer Mehrwegverpackung genügen?

Wellpappe wird von allen gängigen Materialien, die zur Produktion von Verpackungen (insbesondere Versandkartons) genutzt werden, am meisten eingesetzt.

Zudem handelt es sich um ein wertvolles Kreislaufprodukt. Doch derzeit können Wellpappverpackungen lediglich dem Anspruch einer besonders nachhaltigen Einwegverpackung gerecht werden.

Das heißt jedoch nicht, dass sich das in Zukunft nicht ändern wird. Die Entwicklungen in Bezug auf mehr Nachhaltigkeit schreiten in vielen Branchen stetig voran. Es ist daher nicht auszuschließen, dass Verpackungen aus Wellpappe durch eine entsprechende Verarbeitung möglicherweise zu Mehrwegverpackungen aufgewertet werden. Diese Entwicklung beobachten wir weiterhin mit großem Interesse.

Fazit: Wellpappe – Wir schauen, was die Zukunft bringt

Wellpappe ist eines der beliebtesten Verpackungsmaterialien, die es derzeit in Deutschland gibt. Aus dem Versandhandel ist diese aufgrund zahlreicher nachhaltiger Eigenschaften nicht mehr wegzudenken.

Dennoch können Verpackungen aus Wellpappe zurzeit den gesetzlich vorgegebenen Regelungen nicht genügen. Daher kann Wellpappe lediglich im privaten Gebrauch mehrmals wieder verwendet werden, bis sie als Papierabfall entsorgt wird. Nach der Entsorgung durchläuft sie den Kreislauf der Wiederverarbeitung bis zu 25-mal.

Derzeit gibt es lediglich Mehrwegverpackungen, die beispielsweise aus Holz, Metall und Glas gefertigt sind. Das liegt daran, dass diese Materialien alle Anforderungen erfüllen, die an eine Mehrwegverpackung gestellt sind. Sie lassen sich problemlos reinigen, reparieren und für den gleichen Gebrauch wiederverwenden.
Zudem können Anreize zur Rückgabe durch Pfandzahlungen geschaffen werden. Ein gut durchdachtes Rückgabesystem ermöglicht eine unkomplizierte Wiederverwendung.

Ob die Entwicklung von Wellpappe künftig in Richtung Mehrwegverpackung geht, bleibt abzuwarten.

Wir von Palamo beobachten die weiteren Entwicklungsprozesse in puncto Nachhaltigkeit von Verpackungsmaterialien bereits jetzt mit großem Interesse – und sind gespannt, wohin uns der Weg führt.

Wenn dich das Thema Einweg- und Mehrwegverpackungen interessiert, findest du weitere Informationen in unserem Blog. Gerne stehen wir dir aber auch persönlich zur Verfügung und freuen uns auf deine Kontaktaufnahme.

FAQ

Frage: Was ist unter einer Mehrwegverpackung zu verstehen?
Antwort: Eine Mehrwegverpackung ist eine Verpackung, die nach Rückgabe lediglich durch Reinigung oder Reparatur für den erneuten Gebrauch aufbereitet wird.

Frage: Gibt es Mehrwegverpackungen aus Wellpappe?
Antwort: Derzeit gibt es noch keine Mehrwegverpackungen aus Wellpappe.

Frage: Ist es absehbar, dass es in Zukunft Mehrwegverpackungen aus Wellpappe gibt?
Antwort: Aufgrund der Tatsache, dass Wellpappe ein sehr beliebtes Verpackungsmaterial ist und die Umweltverschmutzung immer mehr in den Fokus rückt, ist es denkbar, dass durch technische Entwicklungen Mehrwegverpackungen geschaffen werden.

Frage: Werden Mehrwegverpackungen vom Konsumenten gut angenommen?
Antwort: Bislang ist zu beobachten, dass die Endverbraucher Rückführungssysteme sehr gerne in Anspruch nehmen. Somit treffen Mehrwegverpackungen auf große Akzeptanz. Selbst die Zahlung eines Pfandbetrags wird problemlos angenommen.