Er ist das Gegenstück zu starren Verpackungen – der Doypack. Zusammen mit Flachbeuteln bildet der inzwischen legendäre Standbeutel das Herzstück flexibler Verpackungen. Diese werden immer beliebter. Welche Vorteile haben flexible Verpackung? Sind sie eine ökologisch und ökonomisch überzeugende Alternative zu anderen Verpackungsformen? Wir haben diese Fragen für dich untersucht.

Was sind flexible Verpackungen?

Flexible Verpackungen schmiegen sich geschmeidig an den Inhalt. Sie begegnen uns inzwischen in vielen Bereichen, insbesondere bei Lebensmitteln. Ob Kaffee, Haferflocken oder Tiefkühlprodukte – Doypack und Flachbeutel sind auf dem Vormarsch.

Für mehr Aufmerksamkeit sorgen diese Weichverpackungen im Vergleich mit Hartverpackungen häufig, weil sie meist großflächig bedruckt sind und die Werbeaussage der Inhalte eindrücklich transportieren.

Zu den flexiblen Verpackungen zählen:

    • Verpackungen aus bestimmten Folien (Kunststoff und Zellulose)
    • Weichpackungen aus Aluminium-Folien
    • Verpackungsmaterialien aus Papier

Die genannten Materialien können einzeln oder in Kombination genutzt werden.

Flexible Verpackungen bilden die Grundlage für:

    • Palettenumwicklungen
    • Säcke mit Tierfutter und anderen Haustierprodukten wie Katzenstreu
    • Reinigungsmittel
    • Handwerkerzubehör
    • Lebensmittel
    • pharmazeutische Produkte
    • Schrumpffolien für Sekundärverpackungen
    • Transportverpackungen in der Industrie
    • Tragebeutel.

Im Lebensmittelbereich sind sie bereits vielfach im Einsatz. 40 Prozent aller Lebensmittel werden von einer flexiblen Verpackung geschützt. Insgesamt machen die flexiblen Typen unter den Verpackungen bisher aber nur 10 Prozent aller Verpackungen aus.

Wer sich noch nicht näher mit Verpackungen beschäftigt hat, findet auf den ersten Blick vielleicht nichts Besonderes an flexiblen Verpackungen.

Diese haben es aber abgesehen vom Inhalt in sich. Sie bieten verschiedene Vorzüge, die Hartverpackungen nicht haben.

Ökonomische Vorteile flexibler Verpackungen

Beutelverpackung
Doypacks sind umweltverträglich und kostengünstig.

Von der betriebswirtschaftlichen Seite her glänzen flexible Verpackungen wie Doypacks mit überzeugenden Vorteilen:

    • Bei der Reproduktion wird Material eingespart, was die Kosten senkt. Möglich wird die Kostensenkung durch die exakte Anpassung der Weichverpackungen an die Inhalte.
    • Flexible Verpackungen sparen Lagerplatz und Transportflächen
    • Doypacks und Flachbeutel erlauben eine genaue Positionierung des Inhalts. Auf diese Weise wird weniger Inhalt, etwa im Lebensmittelbereich, verschwendet.
    • Die Weichverpackungen wiegen weniger, was die Transportkosten vermindert.
    • Versiegelungstechniken sparen Verschlüsse ein und halten den Inhalt lange frisch und sicher.
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Flexible Verpackungen sind langlebiger und schützen den Inhalt besser gegen Belastungen von außen.

Ökologische Vorteile flexibler Verpackungen

Auch unter Umweltgesichtspunkten und bei der Nachhaltigkeit können flexible Verpackungen punkten.

Oft wird beim Blick auf Ökologie nur die Recyclingquote betrachtet. Starre Verpackungen sind inzwischen zu rund 80 Prozent recycelbar. Neben der Recyclingquote spielt es jedoch ebenso eine Rolle, wie viel Material ursprünglich eingesetzt wurde und was davon in dem gesamten Prozess einschließlich Recycling verloren geht.

Bei den Hartverpackungen geht rund 10 Prozent verloren, wenn die Verpackung erneut verwertet wird. Der Materialeinsatz ist allerdings erheblich. Bei flexiblen Verpackungen beläuft sich der Materialeinsatz nur auf ein Zehntel des Materials von harten Verpackungen. Die flexiblen Verpackungen können ohne Materialverlust in die Kreislaufwirtschaft überführt werden.

Berechnungen ergeben, dass Weichverpackungen selbst dann massive ökologische Vorteile haben, wenn sie nicht recycelt werden. Würde man allein im Lebensmittelbereich grundsätzlich auf flexible Verpackungen zurückgreifen, ließe sich der ökologische Fußabdruck in der gesamten Europäischen Union um 40 Prozent senken. Man könnte unter dem Strich um die 26 Millionen t Verpackungsmüll einsparen.

Gibt es bei flexiblen Verpackungen ökologische und ökonomische Nachteile?

Ökologisch wie ökonomisch überwiegen die Vorteile von Weichverpackungen.

Waage

Das gilt insbesondere im Vergleich zu vielen Hartverpackungen. Verbundmaterialien bei den Folien können gewisse Herausforderungen bei der Wiederverwertung und einem geschlossenen Verwertungskreislauf haben.

Die Materialien sind hier nicht unbedingt voneinander zu trennen und können häufig auch in der Abfallwirtschaft nicht eindeutig zugeordnet werden. Hier sind weitere Verbesserungen möglich, die jedoch kein besonderes Kennzeichen von Weichverpackungen sind. Der Optimierungsbedarf besteht in der gesamten Abfallwirtschaft und dem Recycling von Verbundmaterialien.

Ob einzelne Materialien für sich genommen Nachteile haben, hängt immer von ihrem Einsatzzweck ab. Beispielsweise eignen sich Weichverpackungen aus Papier nicht für jeden Inhalt. Sie können sich auch bei der dauerhaften Lagerung von Lebensmitteln als nachteilig erweisen, wenn sie im Haushalt der Verbraucher nicht in andere Behälter umgefüllt werden. Bestimmte Lebensmittelschädlinge wie Lebensmittelmotten können Papierverpackungen durchdringen.

Welche Alternativen zu Beutelverpackungen gibt es?

Der große Bereich der Hartverpackungen besteht im Wesentlichen aus Dosen, PET-Behältnissen und Glas. Die genannten Materialien sind die Grundlage der starren Verpackungsalternativen. Als echte Alternative zu den Weichpacks kann man sie nicht bezeichnen, da sie nicht die Vorteile der flexiblen Verpackungen in sich vereinen.

Zurzeit gibt es keine echte Alternative zu flexiblen Verpackungen, die die gleichen Vorzüge haben und in großem Umfang eingesetzt werden können. Materialien wie Glas oder Dosen aus Metall müssen in sehr komplexer Weise in eine Kreislaufwirtschaft integriert werden. Das gelingt bei Weitem noch nicht in vollem Umfange.

Nachteilig bei den Hartverpackungen ist, dass sie mehr wiegen. Sie passen sich nicht flexibel dem Inhalt an und fördern Verschwendung, insbesondere im Lebensmittelbereich. In puncto Haltbarkeit und Produktsicherheit bieten sie nicht immer die Vorzüge einer Weichverpackung. Sie benötigen vielfach einen Verschluss, einfache Versiegelungen sind nicht immer möglich.

Die flexible Verpackung im Lager und in der Logistik

Häufig unterschätzt werden die Vorteile, die Weichverpackungen wie der Doypack für Lager und Logistik bieten. Das verringerte Gewicht und der geringere Platzbedarf erleichtern eine Einlagerung. Auch das Bewegen von Waren im Lager wird so vereinfacht.

In der Logistik nehmen die Weichverpackungen ebenso weniger Platz weg. Das bedeutet, es können mehr Waren auf einer bestimmten Transportfläche bewegt werden. Transportkosten sind nicht zuletzt bei steigenden Energiepreisen ein gewichtiger Kostenaspekt. Leichtere Güter, die zudem noch weniger Platz wegnehmen, senken die Transportkosten erheblich.

Auch bei Kennzeichnung und Produktidentifikation haben die Weichverpackungen die Nase vorn. Sie können großflächig bedruckt und gekennzeichnet werden. Das macht sie in einem Lager sofort erkennbar.

Weitere Etiketten sind nicht notwendig, weil die Verpackung selbst bedruckt wird. Auch das ist ein wichtiger Effektivitäts- und Effizienzfaktor, der sich insbesondere bei Transport und Lagerung bemerkbar machen kann. Denn Etiketten kosten ebenso Ressourcen.

Infografik: Vorteile flexibler Verpackungen für Lebensmittel

Der Doypack und seine Geschichte

Der Standbeutel oder Doypack gilt als klassische Weichverpackung. Er geht zurück auf den Franzosen Louis Doyen. Dem Verpackungsunternehmer ging es 1962 darum, Oliven und Fruchtsäfte optimal haltbar zu verpacken.

Dabei kam er auf die Idee, dass die Verpackungen während des Transportes möglichst aufrecht stehen sollten. Außerdem sollte die weiche Verpackung so leicht wie möglich sein. Ihm kam es zudem auf erneut verschließbare Behältnisse an. Am Ende stand der Doypack mit seinen vielen Produktvorteilen.

Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Produktion von Doypacks weiter entwickelt. Spezielle Maschinen stellen heute die gefragten Standbeutel her, die speziell in der Lebensmittelindustrie nicht mehr hinwegzudenken sind. Doypacks haben als flexible Verpackungen auch während des Produktionsprozesses der Verpackung Vorteile.

Die jeweiligen Maschinen lassen sich jederzeit in den Proportionen an Inhalte und individuelle Masse anpassen. Hier sind keine Standardmaße wie bei bestimmten Hartverpackungen notwendig, was die Flexibilität dieser Verpackungsform noch weiter erhöht.

Fazit – Mehrwert für Ökologie und Ökonomie?

Derzeit wird das ökonomische und ökologische Potenzial von Weichverpackungen wie Flachbeuteln und Doypacks noch nicht zu 100 Prozent ausgenutzt. Insbesondere in der Lebensmittelindustrie könnte es wünschenswert sein, sämtliche starren Verpackungen durch Weichverpackungen zu ersetzen. Die Einsparungen bei Verpackungsmüll wären bahnbrechend.

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Die flexiblen Verpackungen sind harten Verpackungen in vielen Bereichen überlegen. Sie kosten weniger in der Produktion, der Lagerung und beim Transport. Sie bieten eine längere Haltbarkeit und zuverlässigeren Schutz auch für sensible Produkte.

Flexible Verpackungen lassen sich präzise kennzeichnen, weil die Verpackung selbst bedruckt werden kann. Ihre Anpassungsfähigkeit an den Inhalt ist mit harten Verpackungen nicht erreichbar.

Damit kann der Produktverschwendung in vielen Bereichen wie Lebensmitteln vorgebeugt werden. Der ökologische Fußabdruck von Weichverpackungen überzeugt.

FAQ

  1. Sind Weichverpackungen heute schon verbreitet?
    Das kommt auf die Produktionsbereiche an. In der Lebensmittelindustrie könnten in kürzerer Zeit 50 Prozent aller Lebensmittel mit Weichverpackungen geschützt werden. Dennoch führen die flexiblen Verpackungen bei der gesamten Verpackungsindustrie heute noch mit nur 10 Prozent fast eine Nischenexistenz.
  1. Was könnten die Gründe dafür sein, dass flexible Verpackungen noch nicht alle geeigneten Produktbereiche erobern konnten?
    Die Verpackungsindustrie hat sich traditionell auf bestimmte Verpackungen fokussiert. Einzelne Unternehmen sind noch konzentriert auf bestimmte Hartverpackungen. Es ist nicht zu erwarten, dass sofort alle Industrieteilnehmer ihre Produktion auf flexible Verpackungen umstellen. Die Vorteile auch im Produktionsprozess müssen sich bei diesen Verpackungen erst noch weiter herauskristallisieren. Mit steigenden Energiepreisen könnte sich der Trend zu flexiblen Verpackungen weiter verstärken.
  1. Ist die flexible Verpackung die Verpackung der Zukunft?
    Man könnte sagen, es handelt sich um eine Verpackung der Zukunft. Sicher ruhen Produktentwickler für Verpackungen nicht und werden unter ökologischen/ökonomischen Gesichtspunkten noch weitere Verpackungslösungen vorstellen. Bis dahin ist die flexible Verpackung eine ausgezeichnete Wahl, um umweltverträglich, kostengünstig, bestens gekennzeichnet und sicher zu verpacken.
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