Man könnte glauben, unsere Wirtschaft wäre vollständig auf Paletten aufgebaut. Es gibt kaum ein Unternehmen, das nicht mit den Flachkonstruktionen arbeitet. Werden Paletten einmal knapp, bricht für viele Betriebe echte Not aus, wie jüngste Beispiele zeigen.
Dabei ist der Umgang mit Paletten auf den ersten Blick nicht einfach. Ein Fehler kann nicht nur Arbeitsabläufe zum Erliegen bringen, sondern auch unsere hochwertigen Verpackungskartons inklusive dem Inhalt beschädigen. Wir haben daher einen Einstieg ins Palettieren vorbereitet.
Was ist das Ziel des Palettierens?
Ohne Paletten würden Lager und Logistikunternehmen nicht annähernd so effizient arbeiten können, wie wir es von unserer aktuellen Gesellschaft kennen. Abläufe rund um Rohstoffe, Zwischenprodukte und Waren würden in der Wirtschaft deutlich länger dauern, wobei gleichzeitig viel weniger Produkte von A nach B gebracht werden können.
Paletten tragen also vor allem zu Effizienz und Zeitersparnis bei. Dazu werden sie von Mitarbeitern oder Maschinen gleichmäßig beladen und die Ladung anschließend gesichert, sofern dazu Bedarf besteht. Eine solche Ladeeinheit (also die mit Waren beladene Palette) lässt sich gut mit Maschinen bewegen, etwa mit einem Gabelstapler.
Dadurch lassen sich große Mengen Waren zügig bewegen. In die Laderäume von Lkws und Containern passen sie durch ihre einfache Form perfekt hinein und werden dort eng nebeneinander oder sogar übereinandergestapelt. Das Palettieren sollte nur geschulten Mitarbeitern überlassen werden, sofern die Aufgabe grundsätzlich nicht an Palettier-Roboter oder -Anlagen abgegeben werden kann.
Paletten können nur dann ihre großen Stärken entfalten, wenn sie fachgerecht beladen werden. Dabei geht es vor allem darum, das maximal zulässige Beladungsgewicht nicht zu überschreiten.
Solche Gewichtsgrenzen existieren sowohl für die gesamte Konstruktion als auch für punktuelle Stellen. Doch die einzelnen Pakete und Waren müssen auch nach einem durchdachten Konzept auf die Palette gepackt werden.
Wer bei dieser Aufgabe nicht sorgfältig vorgeht, riskiert Arbeitsunfälle und Schäden beim Transport. Neue Mitarbeiter im Unternehmen, deren Aufgabe das Palettieren ist, müssen daher gründlich eingearbeitet und geschult werden.
Das Palettieren spart Unternehmen Zeit und Geld. Fehler beim Beladen der Konstruktion können jedoch zu Unfällen und Transportschäden führen. |
Für diese Unternehmen ist das Palettieren relevant
Das Palettieren ist ein Thema für fast alle Branchen. Jedes Unternehmen, das selbst etwas produziert und an Abnehmer verschickt, benötigt die Hilfsmittel für den Transport. Ausnahmen gibt es für Branchen, die besonders große Produkte herstellen, für die es keine Standard-Paletten mehr gibt.
Auch Zwischenhändler und Zulieferer haben mit dem Palettieren zu tun. Die Wirtschaftszweige, die kaum Paletten nutzen, befinden sich in Sektoren wie Dienstleistungen oder Bildung. Supermärkte haben ebenfalls mit Paletten zu tun, allerdings sind sie vor allem mit dem Entladen der Ladeeinheiten beschäftigt, anstatt sie zu bepacken.
Die Waren werden von den speziell für sie gepackten Konstruktionen entnommen und in die Regale eingeräumt. Anschließend schicken die Märkte die Paletten wieder zurück an das Lager oder den Logistiker.
Discounter stellen ihre Produkte häufig auch auf den Paletten in den Verkaufsraum. Der Verzicht auf das Entladen spart etwas Zeit im Betriebsablauf und kann somit dazu beitragen, die Preise der Produkte niedrig zu halten.
Verschiedene Paletten im Überblick
Unterschiedliche Typen von Paletten helfen dabei, die Kartons optimal zu packen.
Die typische Palette besteht aus Holz und bietet eine Beladungsfläche von etwa einem Meter. Es gibt jedoch viele verschiedene Konstruktionen, die du kennen solltest, wenn du dich für sicheres Palettieren interessierst.
Einen der wichtigsten Unterschiede macht die Transportindustrie zwischen Einweg- und Mehrwegpaletten. Wie der Name schon verrät, sind erstere nicht besonders haltbar und hauptsächlich für einen einzigen Transport gemacht. Sie bestehen aus eher dünnen Materialien und gehen daher schnell kaputt.
Wir kennen es aus der Getränkebranche, dass Mehrwegprodukte im Vergleich zu Einwegartikeln einige Vorteile besitzen. Der wichtigste Vorteil ist, dass sie wiederverwendbar sind und somit Kosten und Ressourcen sparen. Anders als Einweg-Paletten müssen Mehrweg-Paletten nach der Annahme auch nicht entsorgt werden. Demensprechend verursachen sie weniger Müll.
Bei Paletten spielt das Material ebenfalls eine bedeutende Rolle. Neben Holz gibt es ebenso Paletten aus Kunststoff, Wellpappe und Metallen wie Stahl. Jedes Material zeichnet sich durch eigene Vor- und Nachteile aus. Eine Konstruktion aus Wellpappe sollte nicht feucht werden und ist nur für den einmaligen Gebrauch geeignet.
Dafür hat sie jedoch den Vorteil, besonders leicht zu sein. Stahlpaletten sind deutlich schwerer, dafür sind sie bei hohen Ansprüchen an den Brandschutz wertvoll. Kunststoff ist leicht und stabil, aber es gibt Abstriche bezüglich der Nachhaltigkeit.
Um das Transportwesen zu vereinfachen, gibt es sogar genormte Paletten. Die größte Bedeutung kommt in Europa der Europalette zu, die auch als Europoolpalette bekannt ist. Sie ist nach der Norm EN 13698 gekennzeichnet, wobei es sich stets um eine Flachpalette aus Holz handelt.
Die Standard-Europalette besitzt die Abmessungen 1200 × 800 × 144 mm (L×B×H) und bietet damit eine Grundfläche von 0,96 qm. Ihr Eigengewicht liegt je nach Feuchtigkeitsgehalt zwischen 20 und 24 kg. Dafür trägt sie Lasten bis zu 1500 kg.
Die wichtigsten Palettiertechniken
Angenommen, du möchtest eine Palette fachgerecht beladen. Wie gehst du dabei vor? Als erstes suchst du dir eine passende Palette heraus, die zum Einsatz passt, zum Beispiel eine Standard-Europalette. Es gibt anschließend zwei Punkte, auf die du besonders achten musst:
- Verteilung der Güter
- Sicherung der Güter
Beim Verteilen der Güter geht es darum, die verfügbare Fläche der Palette optimal auszunutzen. Unternehmen, die es nicht auf den Zufall ankommen lassen wollen, nutzen dazu auf das Euromaß abgestimmte Kisten und Kartons.
Mit diesen können sie verhindern, dass teurer Laderaum leer bleibt oder die Ladung über den Rand der Palette hinausreicht. Beides solltest du unbedingt vermeiden, wenn du die Palette meisterlich bepacken möchtest. In vielen Fällen stehen jedoch keine genormten Kartons zur Verfügung.
Dann bleibt es nicht aus, dass leere Stellen auf der Ladefläche frei bleiben. In manchen Fällen sind auch überstehende Kartons erlaubt. Um den verfügbaren Platz optimal auszunutzen, ist es möglich, Software-Lösungen einzusetzen. Diese können das Beladen erleichtern.
Nicht nur das Ausnutzen des vorhandenen Platzes ist beim Verteilen der Güter wichtig, sondern auch das durchdachte Verteilen des Gewichtes. Die schwersten Kisten sollten möglichst immer ganz unten auf der Palette stehen, während nach oben die leichten und die empfindlichen Waren kommen.
Die Lebensdauer der Palette lässt sich außerdem erhöhen, wenn das Gewicht nicht nur an einer Stelle der Palette konzentriert ist. Einseitige Schwerpunkte können beim Transport stören und sogar eine Gefahrenquelle darstellen.
Wer besonders viel Stabilität auf der Ladeeinheit herstellen möchte, sollte keine Säulen stapeln, sondern einen Verbund wie bei einer Ziegelmauer. Dieser stabilisiert sich selbst.
Für die Sicherung der Güter kommen weitere Hilfsmittel zum Einsatz. Mit Stretchfolie lässt sich die gesamte Ladeeinheit ummanteln, wodurch insbesondere kleinteilige Waren am vorgesehenen Platz auf ihrer Palette bleiben.
Bei größeren Waren empfehlen sich hingegen Umreifungsbänder und Zurrgurte. Folie und Bänder lassen sich auch kombinieren. Es gibt einige weitere Hilfsmittel für die Gütersicherung auf Paletten, zum Beispiel:
- Kantenschutz
- Palettenhütchen
- Anti-Rutsch-Matten
- Stausäcke
- Abdeckfolien
- Korrosionsschutzpapier
- Trockenmittelbeutel
- Schaumzwischenlagen
- Polster
Beim fachgerechten Palettieren wird die Ladung zuerst gleichmäßig verteilt und anschließend gesichert. Für die Palettensicherung gibt es zahlreiche Hilfsmittel. |
Palettieren: Manuell oder automatisch?
In vielen Betrieben wird bewusst noch von Hand palettiert. Lohnt sich der Kauf einer Anlage für diese Arbeit nicht, ist die Methode die einzige Möglichkeit, um Paletten sicher zu beladen. Für viele Unternehmen ist es jedoch nicht möglich, auf eine automatische Lösung zu verzichten.
Bei diesen werden Tag für Tag so große Mengen an Paletten beladen, dass es nicht wirtschaftlich wäre, diese von Hand zu bepacken. Es gibt bei diesen automatischen Palettierhelfern drei Arten:
- Palettier-Roboter: Sie sind programmierbar und übernehmen beim Palettieren oft nur Teilaufgaben.
- Lagenpalettierer: Sie packen einzelne Lagen zusammen und setzen diese dann auf die Palette.
- Palettier-Stationen:Diese Anlagen sind in der Lage, ganze Paletten vollautomatisch zu beladen.
Fazit: Geschulte Mitarbeiter beherrschen das Palettieren perfekt
Beim Palettieren handelt es sich um eine Arbeit, bei der Paletten beladen werden. Viele Branchen können auf sie nicht mehr verzichten, denn ohne Paletten würde die Wirtschaft schnell stillstehen. Es ist also gut, dass es Paletten in einer so überwältigenden Vielfalt gibt.
Neben Einweg- und Mehrweg-Paletten gibt es zum Beispiel Konstruktionen aus vielen verschiedenen Materialien sowie genormte Paletten. Damit es beim Beladen und Transportieren nicht zu Unfällen oder Schäden kommt, ist es jedoch unerlässlich, nur auf geschulte Mitarbeiter zu setzen.
FAQ
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Wie werden Paletten entsorgt?
Bei der Entsorgung kommt es auf das Material der Palette an. Holzpaletten werden zum Beispiel in den Sperrmüll gegeben oder beim Wertstoffhof abgegeben.
Übrigens: Viele Paletten müssen noch gar nicht entsorgt werden. Vor allem die Mehrweg-Paletten lassen sich häufig noch reparieren. Dabei sollte man jedoch fachgerecht vorgehen und sich an die Norm halten, sofern es sich um eine genormte Palette handelt.
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