Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie viele Varianten von Faltschachteln es gibt? Du wirst feststellen, die Vielfalt ist unüberschaubar. Verpackungsexperten arbeiten täglich daran, neue Lösungen zu entwickeln und zu produzieren sowie optimale Materialien dafür zu finden.
Es ist egal ob es um einfache Pizzakartons oder Verpackungen für empfindliche elektronische Produkte, um Versandkartonagen oder Schachteln für teure Luxusparfüms geht, denn die Anforderungen des Marktes, aber auch der Fantasie der Hersteller sind kaum Grenzen gesetzt.
Faltschachteln sind ein Klassiker im Bereich der Verpackungen und halten vielfältige Möglichkeiten für die unterschiedlichsten Branchen bereit. Die Materialauswahl konzentriert sich dabei auf drei große Gruppen – weiße Kartonage, braune Kartonage und seit einiger Zeit Graskarton, der in Bezug auf Nachhaltigkeit besondere Vorteile mit sich bringt.
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In welchen Branchen werden Faltschachteln genutzt?
Es gibt kaum eine Branche in der auf Faltschachteln aus Karton verzichtet wird, egal ob Industrie, im Handel oder Gewerbe, denn im Grunde lässt sich damit fast alles verpacken.
Sie sind sehr flexibel und lassen sich immer wieder individuell an die Eigenschaften des zu verpackenden Produkts anpassen, weil sie in der Größe, Form und auch Bedruckbarkeit höchst variabel sind. Es gibt zahlreiche Bereiche, in denen Faltschachteln als Verpackung unersetzlich sind:
- Kosmetikhersteller
- Pharmaindustrie
- Elektroindustrie
- die gesamte Logistikbranche
- Hersteller von Lebensmitteln
- Nahrungsergänzungsmittel
- Schuhfabrikanten
- Buchverlage
In allen Branchen, in denen Faltschachteln genutzt werden, dienen sie unter anderem als:
- Produktverpackung
- Versandverpackung
- Verkaufsverpackung
- Geschenkverpackung.
Eine kurze Geschichte der Faltschachtel
Wie so viele Innovationen in der jüngeren Geschichte entstanden die ersten Faltschachteln im Jahr 1839 in den Vereinigten Staaten. Zunächst wurden sie noch mit speziellen Stiften zusammengesteckt. Ab 1879 konnten sie dann aufgrund weiterer technischer Entwicklungen mit Maschinen zugeschnitten und gestanzt werden.
Seit 1895 wurde dann durch die Erfindung der ersten Beleimungsmaschinen auch eine industrielle Verklebung möglich. Der eigentliche Boom begann jedoch im 20. Jahrhundert. Faltschachteln wurden nun für zahllose neu auf den Markt kommende Produkte und Waren genutzt, da sie ganz individuell nach den Wünschen der Kunden gefertigt werden können.
Den möglichen Formen und der grafischen Gestaltung mit modernen Druck- und Veredelungsverfahren wie Prägen, Lackieren oder Lasern sind dabei so gut wie keine Grenzen gesetzt.
Unternehmen, die Faltschachteln verwenden, können damit das Schöne mit dem Nützlichen verbinden:
Einerseits dienen sie als schützende Hülle für die Produkte und andererseits transportieren sie die Corporate Identity und die Markenbotschaft in einem hervorragenden Desgin.
Wie werden Faltschachteln hergestellt?
Die Entwicklung der Computertechnik in den letzten Jahrzehnten hat bei der Herstellung von Faltschachteln neue Maßstäbe gesetzt. Ausgehend von den Eigenschaften des zu verpackenden Produkts und seinen Abmessungen entwickeln Konstrukteure die Kartons mit Hilfe von CAD-Software, wie sie auch in anderen Branchen eingesetzt wird.
Auf dieser Basis werden anschließend die Materialien ausgewählt und die beste Machart definiert. Nach diesem Arbeitsschritt entsteht der erste Prototyp. Damit lässt sich dann der genaue Produktionsprozess planen, bei dem zunächst die Kartonbögen bedruckt werden.
Nach dem Druck werden die Bögen ausgestanzt und die überschüssigen Rand- und Zwischenbereiche entsorgt. Normalerweise werden die Bögen liegend an den Hersteller ausgeliefert, wo sie dann aufgefaltet und bei Bedarf verklebt werden, bevor das Produkt hineinkommt.
Weiße Kartonage – welche Varianten gibt es?
Weiße Kartonage hebt sich optisch deutlich von anderen Produkten aus der Kategorie ab. Die helle Oberfläche fällt am Point of Sale sofort ins Auge und strahlt eine gewisse Eleganz aus. Deshalb eignet sich das Material besonders gut, um hochwertige Produkte zu verpacken und dem Kunden zu präsentieren.
Gleiches gilt für Versandverpackungen, die dem Empfänger mit der Post oder einem anderen Logistikunternehmen geliefert werden.
Umverpackungen aus weißer Kartonage stellt der Markt in verschiedenen Stärken bereit. Die leichten Varianten lassen sich besonders gut transportieren und lagern. Beschriftungen und Bedruckungen haben durch den hellen Untergrund eine besondere Leuchtkraft, durch die jede grafische Gestaltung hervorragend zur Geltung kommt.
Dickere Varianten der weißen Kartonage bieten sich als Versandverpackung an. In diesem Segment gibt es sowohl flache und schmale Kartons als auch solche, die sich für große und lange Inhalte eignen. Längen von mehr als 500 mm sind kein Problem, beispielsweise um Poster, Plakate oder andere großformatige Drucksachen zu versenden.
Eine Mischform bilden Kartonagen, die nur außen weiß sind. In diesem Fall werden braune oder andersfarbige Kartonagen mit einer weißen Deckschicht überzogen. Dadurch wird im geschlossenen Zustand ebenfalls ein hochwertiges Aussehen gewährleistet. Diese Produkte sind in der Regel kostengünstiger als vollständig weiße Kartonagen besonders umweltfreundlich. In den meisten Fällen wird diese Variante zum Versand aller möglichen Produkte genutzt, da sie je nach Art sehr stabil sein kann.
Die Bezeichnung Wellpappe rührt daher, dass bei der Fertigung mehrere Schichten flaches und gewelltes Papier verklebt werden. Durch die Wellenstruktur erreichen braune Kartonagen eine hohe Festigkeit. Je mehr Wellenlagen eine solche Pappe aufweist, desto stabiler sind am Ende die daraus gefertigten Kartons. Gängige Varianten sind:
- Einseitige Wellpappe: besteht aus einer Lage flachem und einer Lage gewelltem Papier.
- 1-wellige Wellpappe: setzt sich aus zwei Lagen flachem und einer Lage gewelltem Papier zusammen.
- 2-wellige Wellpappe: drei Lagen flach, zwei Lagen wellig.
- 3-wellige Wellpappe: vier Lagen flach, drei Lagen wellig.
Zusätzlich ist für die Stabilität die Wellenhöhe verantwortlich. Sie liegt in den meisten Fällen zwischen 1,5 mm und 4,0 mm und kann bei speziellen Pappen auch nur 0,4 mm oder mehr als 5,0 mm betragen.
Braune Kartonagen werden wie andere Faltschachteln zunächst aus großen flachen Bögen in der gewünschten Form herausgestanzt. Nach dem Auffalten müssen die offenen Enden sicher verschlossen werden. Hierfür stehen drei Möglichkeiten zu Verfügung.
- Laschenklebung: Das ist die häufigste Methode. Dabei werden die abstehenden Kartonlaschen mit Klebstoff bestrichen und an den anderen Kanten festgeleimt.
- Streifenklebung: Die offenen Kanten besitzen keine Lasche, sondern stoßen direkt aufeinander. Zum Verschließen wird über beide Kanten von außen ein Nassklebeband angebracht.
- Heftung: Die Kartonlaschen werden mit den anderen Kanten mit Drahtklammern verschiedener Stärke zusammengeheftet, sodass sich eine feste Verbindung ergibt.
Was ist Graskarton?
Graskarton und Graspapier sind noch relativ junge Produkte innerhalb der Verpackungsindustrie. Die Fasern dafür stammen aus getrocknetem Gras, das in Naturschutzgebieten oder von regionalen Ausgleichsflächen geerntet wird. Das heißt, es wird kein Viehfutter verwendet.
Nach dem Trocknungsprozess wird das Heu zu Pellets verpresst und in den Karton- und Papierfabriken weiterverarbeitet. Bei dem Herstellungsverfahren können derzeit bis zu 50 Prozent Grasanteile verwendet werden. Die anderen 50 Prozent bilden Altpapier oder Frischfasern.
Graskarton lässt sich zu 100 Prozent recyceln und kann deshalb ohne Probleme im Altpapiercontainer entsorgt und der Wiederverwertung zugeführt werden.
Darüber hinaus ist das Material als natürliches biologisches Produkt auch kompostierbar. Allerdings sollte dies nur geschehen, wenn für die Bedruckung Biofarben verwendet wurden.
Von den Eigenschaften her lassen sich aus Graskarton Faltschachteln und andere Verpackungen genauso gut herstellen wie aus weißen oder braunen Kartonagen. Sie stehen diesen in puncto Stabilität und Festigkeit in nichts nach. Die Grasfasern sind deutlich zu sehen und verleihen dem Material eine einzigartige Optik und Haptik.
Je nachdem, wie hoch der Anteil der Grasfasern ist, können die Kartonagen sogar etwas nach Heu riechen. Für Unternehmen, die besonders viel Augenmerk auf Nachhaltigkeit legen, ist Graskarton die perfekte Alternative zu anderen Verpackungsmaterialien.
Graspapier stammt von Flächen, die nicht für Viehfutter gedacht sind, wächst schnell nach, ist recycel- und kompostierbar. Bei der Herstellung werden Wasserverbrauch und CO2-Emissionen reduziert. Chemische Zusätze sind nicht erforderlich. |
Fazit: Vorteile der Varianten
Ob braune, weiße oder Graskartonage – jede Variante hat ihre Vorteile. Letztendlich kommt es auf den Verwendungszweck der daraus produzierten Faltschachteln und den Anspruch von Unternehmen an das eigene Image an.
Auf weißen Kartons wirken Bedruckung und grafische Gestaltung prägnanter, sodass sie eher für hochwertige Verkaufsverpackungen in Frage kommen. Braune Kartonagen in Form von Wellpappe bieten höchste Stabilität und Festigkeit für den Versand von Gütern aller Art.
Graskarton überzeugt vor allem durch die umweltfreundliche Herstellungsweise und seine natürlichen, optischen und haptischen Eigenschaften.
FAQ
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Was muss eine Faltschachtel hauptsächlich leisten?
Unabhängig vom gewählten Material, sollen Faltschachteln folgende Funktionen erfüllen:
- Den Inhalt vor äußeren Beschädigungen schützen.
- Sich einfach stapeln und Platz sparend lagern lassen.
- Die Corporate Identity und die Botschaft einer Marke transportieren.
- Im Hinblick auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit gut zu recyceln sein.
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Welche Vorteile bieten Faltschachteln gegenüber anderen Lösungen?
Zu den größten Vorteilen von Faltschachteln aus weißer oder brauner Kartonage sowie aus Graskarton gehören die relativ kostengünstige Produktion und die zahlreichen Möglichkeiten der individuellen Gestaltung, und zwar auch bei kleineren Auflagen. Sie lassen sich zudem platzsparend lagern und unkompliziert auffalten. Weitere Pluspunkte sammeln sie – etwa im Gegensatz zu Kunststoffverpackungen – durch ihre Umweltfreundlichkeit.