Kraftliner-Papier: Nachhaltige Verpackungen aus nachwachsenden Gehölzen
Nachhaltige und haltbare Verpackungen für Lebensmittel sowie andere Waren, die noch dazu keine giftigen Schadstoffe enthalten, sind eine Illusion? – Schau dir unsere hochwertigen Kraftpapiere an und lass dich vom Gegenteil überzeugen. Sie bestehen aus nachwachsenden, regionalen Rohstoffen und werden umweltschonend hergestellt.
Was ist Kraftliner-Papier und woraus besteht es?
Der Begriff „Kraftliner-Papier“ bezeichnet ein besonders robustes, reißfestes Spezialpapier, das zur Herstellung von Papiersäcken, -Beuteln und Einkaufstüten, Versandtaschen sowie von Papier-Klebeband oder Schmirgelpapier genutzt wird.
Es ist das Papier mit der höchst möglichen Festigkeit und wird daher auch zur Stabilisierung von Wellpappe oder einfacher Pappe eingesetzt. Außen- und Innendecke aus Kraftliner, auch Holzpapier genannt, machen Transportverpackungen aus Pappe widerstandsfähig und reißfest.
Kraftliner besteht zu mindestens 80 Prozent aus langen Frischfasern von langsam wachsenden Nadelgehölzen aus nördlichen Regionen. Verwendet werden zumeist harzreiche Holzarten wie Tanne oder Kiefer. Deren Holzspäne, denen auch Stroh zugesetzt werden kann, werden unter Druck für einige Stunden in einer sulfathaltigen Lauge gekocht.
In diesem Prozess werden die Holzfasern zu Zellstoff aufgeschlossen, ohne die Fasern zu beschädigen. Hierin liegt die hohe Festigkeit von Kraftliner-Papier begründet. Sein Flächengewicht, die Grammatur, liegt bei 120 gr pro Quadratmeter.
Neben den Zellulose-Fasern wird das in den pflanzlichen Zellen enthaltene Makromolekül Lignin freigesetzt, das für die braune Färbung von Kraftpapier verantwortlich ist. Im Gegensatz zu anderen Papierarten behält Kraftliner-Papier seine braune Farbe und wird nicht gebleicht. Ein Bleichen würde zu Lasten der Festigkeit des Papieres gehen.
Kraftliner-Papier ist ein robustes Spezialpapier aus frischen Langfasern von harzreichen Nadelgehölzen. Es wird umweltfreundlich hergestellt und dient vor allem der Herstellung von Tüten, Beuteln, Säcken und Versandtaschen. |
Erkennungsmerkmale und Herstellungsprozess
Die Herstellung erfolgt umweltfreundlich.
Hieran kannst du Kraftliner-Papier sicher erkennen:
- Kraftpapiere sind robust, reißen auch beim Knittern nicht ein und überstehen selbst eine stoßweise Beanspruchung in prall gefüllten Papiersäcken ohne großen Schaden.
- Sie besitzen keinen Altpapier-Anteil und sind daher von dunklerer Farbe als Schrenz- oder Testliner-Papier, wobei die Schattierung abhängig ist von der Art des zur Herstellung verwendeten Holzes.
- Wenn du Kraftliner-Papier leicht schräg anreißt, erkennst du deutlich die langen braunen Fasern, die für Festigkeit und Stabilität
Unser Kraftpapier tritt den Beweis an, dass die Herstellung hochwertiger und robuster Papiere nachhaltig und umweltfreundlich geschehen kann.
Zur Anwendung kommt das Sulfatverfahren, das häufig auch als Kraft-Aufschluss bezeichnet wird.
Die Zellen von Holzspänen werden mittels Natronlauge aufgespalten. Es entsteht Papier-Zellstoff, dessen Festigkeit proportional mit der Faserlänge des verwendeten Holzes steigt.
Für die Nachhaltigkeit des Herstellungsprozesses spricht, dass die hierbei eingesetzten Sulfate nach dem Kochprozess extrahiert und wiederverwendet werden können.
Kraftpapier wird zwar ohne oder mit einem nur sehr geringen Anteil von Altpapier hergestellt, kann aber wegen seiner langen Fasern sehr gut recycelt werden.
Sonderformen von Kraftpapieren sind:
- gekreppte Kraftliner-Papiere mit zusätzlich hoher Dehnbarkeit
- Kraftseide – ein häufig geripptes, sehr dünnes Kraftliner-Papier mit einem Flächengewicht von weniger als 30 g pro Quadratmeter, das zum Einschlagen empfindlicher Materialien wie Glas oder Silber verwendet wird
- für Spezialzwecke sind Kraftpapiere erhältlich, die mit Kunststoff beschichtet oder bituminiert (Bitumen = natürlich vorkommende oder aus Erdöl gewonnene teerartige Masse, die u. a. als Abdichtungs- und Isoliermaterial verwendet wird) sind.
Vorteil I des Materials: Extreme Widerstandsfähigkeit
Zuverlässig, widerstandsfähig und reißfest – Kraftliner-Papier punktet mit einer Vielzahl positiver mechanischer Eigenschaften. Der langfaserige Zellstoff aus nordischem Holz hält, was sein Name verspricht. Die bevorzugte Verwendung von Frischfasern und der Verzicht auf das Bleichen des Holzzellstoffes machen das Material extrem widerstandsfähig.
Füllstoffe, die einen nicht unerheblichen Bestandteil von grafischen Papieren bilden, wirst du in Kraftliner-Papieren vergeblich suchen. Sie würden die Porosität der Papiere und damit deren Luftdurchlässigkeit erheblich verringern. Restluft würde nach dem Verschließen in Versandtaschen und Papiersäcken verbleiben und deren Stabilität negativ beeinflussen.
Ein weiteres Geheimnis für die Robustheit von Kraftpapier ist der Prozess des Mahlens der Zellstoffmasse. Dabei werden die Fibrillen (mikroskopisch kleine Faserstränge) separiert. Ausschlaggebend ist die korrekte Dauer des Mahlprozesses: Während sich die Fibrillen dabei zunächst vernetzen und für zusätzliche Stabilität sorgen, verkehrt sich dieser positive Effekt bei zu langem Mahlen ins Gegenteil.
Widerstandsfähigkeit von Kraftliner-Papier auf einen Blick:
- hohe Berstfestigkeit
- hohe Reiß- und Weiterreißfestigkeit
- hoher Stauchwiderstand
Das sind aber längst noch nicht alle Vorteile dieser besonderen Papier-Variante. Es folgen noch mehr!
Vorteil II: Gut zu bedrucken
Kraftliner-Papier besitzt eine sehr glatte, geschlossene Oberfläche. Dadurch ist das Material bedingt wasserabweisend und weicht bei Nässe nicht so schnell durch.
Die saubere, glatte Oberfläche wird auch von Marketingexperten sehr geschätzt. Sie eignet sich bestens zum Bedrucken. So können Papiertüten für den Supermarkt problemlos mit Grafiken und Werbebotschaften versehen werden – auch Versandtaschen und Papiersäcke mit Firmenlogos jeglicher Art.
Die geschlossene Materialoberfläche garantiert zudem eine einfache Weiterverarbeitung des Papiers, etwa zum Falzen (Herstellen einer scharfen Knickkante) und Verkleben. Positiver Effekt bei Versandtaschen: Auf der glatten Oberfläche von Kraftliner-Papier haften Klebestreifen aller Art besonders zuverlässig.
Kraftliner und Nachhaltigkeit
Die mehrfache Wiederverwendbarkeit der für die Herstellung von Kraftpapier benötigten Natronlauge, sowie die Nutzung von in Europa beheimateten harzreichen Nadelhölzern, sind erste Anhaltspunkte für die Nachhaltigkeit der Produktion von Kraftpapier.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Tatsache, dass Kraftliner-Papier nach Gebrauch problemlos recycelt werden kann. Voraussetzung dafür sind die langen Frischholz-Fasern des Ausgangsmaterials. Da es nahezu komplett aus natürlichem Zellstoff besteht ist das Papier fast vollständig biologisch abbaubar.
Auch das Fehlen von künstlichen Füllstoffen sorgt dafür, dass Mikroorganismen das robuste Material mühelos zersetzen können. Schwerer tun sich die Organismen bei Kraftpapier, das für eine höhere Wasserfestigkeit mit einem dünnen Kunststofffilm beschichtet ist.
Ein weiterer Aspekt für die Nachhaltigkeit von Kraftliner-Papier ist die Energiebilanz seiner Herstellung. Auf der einen Seite sind Sulfatverfahren, Wiedergewinnung der Natronlauge sowie weitere Herstellungsprozesse zwar energie- und wasserintensiv. Innovative Verfahren erzeugen jedoch während der Rückgewinnung der verwendeten Chemikalien energiereiche Schwarzlauge. Die aus ihrer gewonnenen Energie kann zur Trocknung des Papiers eingesetzt werden.
Diese Eigenschaften machen Kraftliner-Papier besonders umweltfreundlich:
- nachhaltige Rohstoffe aus heimischen Regionen – Kiefern, Tannen; Holz ist ein nachwachsender, CO2-neutraler Rohstoff; Verzicht auf exotische Hölzer
- umweltbewusste Herstellungsprozesse unter Wiederverwendung benutzter Chemikalien
- Mehrfachverwendung durch extreme Robustheit, vollständig recycelbar.
Verwendungsmöglichkeiten und Einsatzgebiete von Kraftliner-Papier
Der hohe Anteil an Holzfasern verleiht den Taschen eine hohe Stabilität.
Widerstandsfähigkeit und Robustheit des Materials machen Kraftliner-Papiere vielseitig einsetzbar. Papiertüten sind – bedruckt oder unbedruckt – unverzichtbare Utensilien für Handel und Gastgewerbe. Bei Exemplaren aus Kraftpapier überstehen sogar die Henkel den Transport unbeschadet.
Tüten mit verstärktem, sogenanntem amerikanischem Boden sind in allen erdenklichen Größen erhältlich und gehören zum unverzichtbaren Sortiment eines jeden Supermarktes.
Doypacks, die standfesten Taschen aus Kraftliner-Papier, sind häufig an der Innenseite beschichtet und eignen sich vorzüglich zur Konservierung von Lebensmitteln.
Ein weiteres breites Anwendungsgebiet von Kraftpapier sind Versandtaschen in allen Ausführungen und Größen. Gefüttert oder ungefüttert – Versandtaschen aus Kraftliner sind sehr robust und daher auch bestens geeignet für den Versand von empfindlichen und spitzen Gegenständen.
Nachhaltige Klebestreifen oder -rollen aus Kraftpapier können vergleichbaren Produkten aus Kunststoff inzwischen längst die Stirn bieten und erfreuen sich wachsender Beliebtheit.
Schließlich kommt Kraftliner als Deckpapier von Kartonagen verschiedener Ausführungen zum Einsatz.
Verwendung von Kraftliner-Papier im Überblick:
- Tüten und Taschen in allen Ausführungen sowie Größen für Supermärkte, Handel und Gastronomie
- beschichtete Tüten zur Konservierung von Lebensmitteln
- stabile, reiß-, berst- und stauchfeste Papiersäcke für vielfältige Zwecke
- Versandtaschen aller Größen, gefüttert oder ungefüttert, bedruckt oder schlicht
- Klebestreifen
- Packpapier
- Bastelpapier
- Schmirgelpapier
- Deckpapier zur Stabilisierung von Kartonagen
Worin besteht der Unterschied zwischen Kraftliner und Kraftliner-Papier?
Kraftliner-Papier besteht nahezu ausschließlich aus langen Frischfasern harzigen Holzes. Der Zellstoffmasse wird kein Altpapier zugesetzt, wodurch das Papier seine besondere Festigkeit und Stabilität erhält. Seine Grammatur beträgt höchstens 120 g pro Quadratmeter.
Das Flächengewicht von Kraftliner hingegen kann bis zu 430 g pro Quadratmeter betragen, wobei der Zellulose-Masse bis zu 20 Prozent Altpapier zugesetzt werden können. Der gröbere Kraftliner findet vor allem in der Kartonagen-Herstellung Verwendung.
FAQ
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Was ist Kraftliner-Papier?
Ein sehr stabiles, reiß-, berst- und stoßfestes Spezialpapier zur Herstellung zuverlässiger, mehrfach nutzbarer Verpackungsartikel zum privaten und kommerziellen Gebrauch.
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Woraus besteht Kraftpapier?
Kraftliner-Papier besteht aus fein gemahlenen Spänen harzreicher Gehölze wie Tanne oder Kiefer. Bei der Papierherstellung bleiben die langen Holzfasern unversehrt und verleihen dem Papier besondere Festigkeit und Elastizität.
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Welche Produkte werden aus Kraftliner-Papier hergestellt?
Kraftpapier dient zur Herstellung von hochwertigen und robusten Beuteln, Tüten – mit und ohne Henkel – Säcken sowie Versandtaschen. Auch Klebestreifen, Schmirgel-, Verpackungs- und Bastelpapiere können aus dieser zuverlässigen und nachhaltigen Papier-Variante bestehen.
Können dich all diese Fakten und Hintergründe von diesem innovativen und umweltfreundlichen Material überzeugen? Sollten noch Fragen auftauchen, kontaktiere uns gerne! Wir sind für dich da und stehen dir gern mit Rat und Tat zur Seite. |