Im Jahr 2021 wurden so viele Paketsendungen innerhalb Deutschlands verschickt wie noch nie – 4,51 Milliarden. Die wenigsten Empfänger achten dabei auf die kunstvolle Verpackung. Was wäre eine Verpackung ohne Verschluss? Der Steckverschluss ist heute Standard für viele Kartongrößen, und nicht ohne Grund: Er ist praktisch, günstig, mehrfach nutzbar und erlaubt gute optische Lösungen. Zeit, den bescheidenen Alleskönner einmal näher zu beleuchten!

Was ist ein Steckverschluss?

Unter einem Steckverschluss verstehen wir eine Verschlussart, bei der eine überstehende Lasche am Deckel eines Kartons in eine dafür vorgesehene ausgestanzte Öffnung gesteckt wird. Es kann sich um eine längere oder auch um zwei kürzere Laschen handeln.

Gehalten wird der Steckverschluss durch eine zusätzliche Verschlusslasche, die wiederum vom Karton in den Deckel geschoben wird. Diese Konstruktion ermöglicht es, den Karton immer wieder zu öffnen und zu verschließen. Der Karton kann somit mehrfach verwendet werden.

Welche Vorteile bietet ein Steckverschluss?

Es ist kein Wunder, dass der Steckverschluss heute umfangreich verwendet wird, denn er bietet viele Vorteile:

• Schnelles und einfaches Verschließen der Verpackung.
• Günstig: Laschen und Öffnungen werden beim Zuschnitt des Kartons schon integriert. Es ist nicht unbedingt zusätzlich Klebeband notwendig.
• Mehrfach nutzbar: Der Karton kann beliebig oft geöffnet und geschlossen werden, lediglich das Material selbst setzt Grenzen.
• Optisch ansprechend: Der gesamte Deckel des Kartons und die Seitenwände können bedruckt werden.

Für welche Produkte eignen sich Kartons mit Steckverschluss?

Der Steckverschluss lässt sich bei Kartons verschiedener Größen einsetzen. Du findest ihn deshalb sowohl bei flachen Maxibriefen, mittelgroßen Versandkartons oder auch länglichen Formaten. Drei Beispiele aus der Praxis:

1. Maxibriefkarton: Die Maße des Maxibriefkartons sind auf die Kriterien der Deutschen Post hin optimiert. Das heißt: Höhe maximal 5 cm, Länge bis 35,3 cm, Breite bis 25 cm.
   
   Der Maxibrief darf bis zu 1 kg wiegen und ist mit 2,75 Euro günstiger als ein Päckchen. Als Maxibrief verschickt, gibt es keine Beschränkungen für den Inhalt – es kann auch ein Buchgeschenk mit persönlichem Brief sein.
   
   Ein Klebestreifen ist möglicherweise nicht erforderlich. Du kannst ihn jedoch nutzen, wenn du sichergehen möchtest, dass alles heil ankommt und nur vom beabsichtigten Empfänger geöffnet wird.

   Hast du einen Onlineversand, ist eine andere Funktion des Maxibriefkartons für dich noch interessanter und wichtiger.
   
   Als Bücher- und Warensendung lassen sich Kartons dieses Formats noch günstiger verschicken: bis 500 g für 1,95 Euro und bis 1 kg für 2,25 Euro. Erlaubt ist alles, was als Ware gilt – vom Buch bis zu elektronischen Kleinteilen oder Textilien.
   
   Es darf jedoch höchstens eine Rechnung oder ein Lieferschein beiliegen, kein Brief. Bei dieser Versandform behält sich die Post vor, öffnen zu dürfen, um einen Missbrauch zu prüfen.
   
   Der Steckverschluss mit Verschlusslasche macht dies einfach möglich. Onlinehändler, die sehr viel verschicken, können das Format auch als Warenpost nutzen. Zudem hat es schnelle Laufzeiten und Sonderkonditionen für die Abholung.
   
   Hierzu ist aber ein gesonderter Vertrag mit der Deutschen Post notwendig. Prüfe gerne, ob diese Möglichkeit für dich von Vorteil ist!
   
   

2. Aufrichtekarton mit Steckverschluss: Du hast einen Onlineversand und kommst mit dem Maxibrief nicht aus? Aufrichtekartons mit Steckverschluss gibt es in verschiedenen Größen, von kleinen Schachteln mit 10 cm x 8 cm x 6 cm bis zu großen Paketen mit einem Maß von 43 cm x 30 cm x 18 cm.
   
   Die meisten davon dürfen mit bis zu 30 kg beladen werden – dem erlaubten Maximum bei der Deutschen Post. Ob Hundefutter, Winterjacke oder Auto-Ersatzteile: Der Karton aus Wellpappe schützt die Ware zuverlässig, sodass sie den Empfänger unbeschädigt erreicht.
   
   Mit dem Steckverschluss kann das Paket einfach verschlossen werden. Vergiss nicht, den Karton etwas auszupolstern, sofern du darin empfindliche Ware transportieren willst.
   
   Ein weiterer Vorteil: Solange der Aufrichtekarton nicht gebraucht wird, kann er flach zusammengefaltet werden und nimmt dadurch nicht viel Platz ein.
   
   Somit ist es kein Problem, immer einen Vorrat verschiedener Größen davon auf Lager zu haben und für alle Situationen vorbereitet zu sein. Diese Kartons lassen sich sehr schnell aufklappen und füllen. Optimal also, wenn die Kundenwünsche zügig bedient werden sollen.

3. Klappschachteln mit Steckverschluss: Manche Klappschachteln haben die Größe eines Maxibriefs, in andere lassen sich ganze Posterrollen oder Pläne verpacken, bis zum Maß von 75 cm x 11 cm x 7 cm.

   Poster in Klappschachteln müssen dank ihres rechteckigen, stapelfreundlichen Formats nicht als Sperrgut verschickt werden, das spart Porto.
   
   Die doppelten Außenwände machen Klappschachteln besonders stabil und es dürfen bis zu 30 kg darin versandt werden. Sie werden aber auch gerne für kleinere und leichtere Teile verwendet, zum Beispiel für Elektronik. In der gut gepolsterten Klappschachtel erreichen solche Artikel ihren Empfänger ohne Schaden.
   
   

Kartons mit Steckverschluss gibt es in verschiedenen Größen. Darin können Bücher, handliche Waren und sogar Poster verschickt werden.

Verpackung und Marketing

Ein Karton dient zunächst als Behältnis, um eine Ware sicher zum Kunden zu befördern. Doch warum sollte nicht auch die Fläche genutzt werden, welche der Karton hat? Neben den Adressen ist ausreichend Platz für dein Logo oder dein Motto.

Dank des Steckverschlusses brauchst du kein oder nicht viel Klebeband – und der Kunde sieht sofort, welches ersehnte Paket bei ihm eingetroffen ist. Die meisten Kartons sind im praktischen Braun gehalten. Willst du dein Logo jedoch richtig zur Geltung bringen, kannst du auch einen in Weiß wählen.

Stoffkreislauf der Wellpappe

Verpackungskartons bestehen in der Regel aus Wellpappe. Wellpappe wird bekanntlich aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz hergestellt, meist aus Durchforstungs- und Bruchholz. Die Pappe kann komplett wieder recycelt werden. Neue Wellpappe besteht bereits im Durchschnitt aus etwa 80 Prozent Altpapier.

Auch der Klebstoff, der zur Produktion der Wellpappe verwendet wird, ist heute auf pflanzlicher Basis. Eine Pappverpackung lässt sich heute daher immer wieder dem Stoffkreislauf zuführen. Das schont den Wald und spart Energie.

• Wiederverwenden: Hersteller und Versandhäuser verpacken neue Ware in neuen Kartons. Wird die Ware nicht als Retoure zurückgeschickt, sehen sie diese Kartons allerdings nicht wieder. Im Normalfall sind die Kartons aber immer noch in sehr gutem Zustand, wenn sie beim Empfänger ankommen.

Optimal ist deshalb, wenn Empfänger sie noch einmal nutzen, zum Beispiel zur Aufbewahrung von Dingen oder zum Verschicken von persönlichen Geschenken. Die direkte Wiederverwendung ist die bestmögliche Ausnutzung des Rohstoffs. Dass sich ein Karton mit Steckverschluss immer wieder öffnen und schließen lässt, bietet hierfür einen Vorteil. Auf diese Weise wird das Material geschont, wodurch sich seine Lebensdauer erhöht.

• Wiederverwerten: Eine mögliche Form der Wiederverwertung im gewerblichen Bereich ist, wenn Kartonage geschreddert und als Füllmaterial benutzt wird. Findet sich keine direkte neue Verwendung für den Karton, kann er dem Recycling zugeführt werden.

Der Steckverschluss trägt dazu bei, dass nur ein Minimum an Klebeband verwendet werden muss, um die Ware unterwegs zu sichern – in manchen Fällen ist gar keins notwendig. Klebeband beschädigt den Karton und verringert dadurch die Möglichkeit, ihn mehrere Male zu verwenden. Klebeband lässt sich auch nicht wiederverwerten und muss vor dem Recycling entfernt werden.

Verpackungskartons aus Wellpappe können voll recycelt werden. Die Ökobilanz kann zusätzlich verbessert werden, wenn Versandkartons mehrfach genutzt werden.

Alternativen zum Steckverschluss

Neben dem Steckverschluss gibt es auch noch weitere Verschlussvarianten je nach Kartongröße und Zweck. So kann die Form der Einstecklaschen variieren, sie können Seitenlaschen haben oder als Sicherheit eingekerbt sein. Manche bevorzugen einen Selbstklebeverschluss. Dann ist der Karton jedoch nicht so einfach noch einmal zu nutzen.

Eine andere Form der Verpackung sind Stülpdeckelkartons, die häufig für Geschenke verwendet werden. Für Sonderformate wie Flaschen- oder Reifenkartons gibt es individuelle Lösungen, für die Klebeband benötigt wird.

Fazit

Den Pappkarton mag es schon seit mehr als 100 Jahren geben, aber nie waren davon so viele im Umlauf wie heute. Der Onlinehandel hat unser Einkaufsverhalten revolutioniert – und damit auch die Verpackungskultur, die stets auf der Suche nach effizienten, wirtschaftlichen Lösungen ist. Der Steckverschluss ist eine, die sich wirklich bewährt hat – funktionell, günstig und umweltfreundlich zugleich.

FAQ

1. Welche Verschlussmöglichkeiten für Versandkartons gibt es?
   Je nach Kartonform gibt es verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel Einstecklaschen, selbstklebende Verschlüsse oder den Steckverschluss. Für besonders große, schwere oder bruchgefährdete Produkte gibt es spezielle Designs mit individuellen Lösungen.

2. Brauche ich bei einem Steckverschluss noch zusätzlich ein Klebeband?
   Nicht unbedingt. Handelt es sich um eine gut verpackte, nicht allzu schwere Ware, reicht ein Minimum aus, wenn du ganz sicher gehen möchtest. Es ist nicht notwendig, den Karton damit mehrfach zu umwickeln! Bei einem schwereren Artikel empfiehlt sich aber etwas mehr Klebeband.

3. Wie oft kann man einen Karton mit Steckverschluss nutzen?
   Es ist besonders umweltfreundlich, einen Karton mehrfach zu nutzen. Du solltest allerdings darauf achten, dass der angedachte Empfänger des Paketes klar und deutlich zu erkennen ist, und dass nicht alte Adressen bei der Zustellung zu Verwirrung führen.
   
   Wir können keine Garantie geben, wie lange ein Karton hält, weil das vom Inhalt und von der Behandlung abhängt.  Nutze jedoch gerne deine aufbewahrten Versandkartons, um damit Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke zu verschicken!