Die Faltschachtelverpackung ist ein selbstverständlicher Begleiter des Lebens. Faltschachteln sind die wichtigste Alternative zu PET (Polyethylenterephthalat)- und Glasflaschen. Gegenüber diesen beiden Standards hat die Faltschachtel einige Vorteile aufzuweisen, jedoch auch einige Nachteile. In Summe ist die Faltschachtelverpackung weitaus besser, als es den Anschein hat.
In jedem Fall erfüllt sie ihre wichtigste Aufgabe in bester Weise: Die sterile Vorratshaltung verderblicher Flüssigkeiten über einen definierten Zeitraum. Ein Werkstoff, der diese höchst anspruchsvolle Aufgabe bewältigen kann, ist auch für alle anderen Verpackungslösungen ideal. Das macht die Faltschachtelverpackung so vielseitig und beliebt.
Vorteile von Faltschachtelverpackungen
Korrekt befüllt und versiegelt sind Faltschachtelverpackungen ein sicheres Behältnis für verderbliche Flüssigkeiten. Im Regelfall sind dies Getränke aller Art. Die Alternativen zu dieser Verpackungsform sind Ein- und Mehrwegbehälter aus Kunststoff, Metall oder Glas. Gegenüber diesen haben Faltschachtelverpackungen folgende Vorteile:
- eckige Form für effizienteren Transport
- weniger Volumen beim Transport zum Recycling
- geringes Gewicht
- voll wiederverwertbar
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Getränkeflaschen oder -dosen aus Metall, Kunststoff oder Glas sind normalerweise zylindrisch mit runder Grundfläche. Dadurch ergeben sich bei der Umverpackung nicht genutzte Hohlräume. Ein Lkw voller Getränkedosen transportiert damit etliche Kubikmeter leeren Raum.
Das ist weder ökologisch noch wirtschaftlich. Die eckige, quaderförmige Form von Faltschachtelverpackungen nutzt hingegen jeden Quadratmillimeter aus. Das Leervolumen reduziert sich deshalb auf ein Minimum. Bei der Frage der Nachhaltigkeit beim Transport hat diese Behälterform deshalb die Nase vorne.
Glas lässt sich nicht gemeinsam mit Haushaltsabfällen entsorgen. Vielmehr belegen die sperrigen Altglasflaschen viel Platz, bis du Zeit findest, sie zum Container zu bringen. Das kann in kleinen Küchen zum Problem werden.
Auch PET-Flaschen werden oder können nicht komprimiert werden. Sie haben die Tendenz, sich wieder auszudehnen und blockieren damit Platz im Müllbeutel.
Die Faltschachtelverpackung lässt sich dagegen mit zwei Handgriffen flach zusammenlegen. Sie ist dann nur noch wenige Millimeter hoch und beansprucht ein Minimum an Raum in deinem Abfalleimer.
Faltschachtelverpackungen sind wesentlich leichter als Metall- oder Glasbehälter. Das spart dir nicht nur unnötige Schlepperei, es reduziert auch den Kraftstoffverbrauch entlang der ganzen Wertschöpfungskette.
Moderne Faltschachtelbehälter sind heute wesentlich besser wiederverwertbar, als es früher der Fall war. Durch innovative Designs, einen geschickten Materialmix und moderne Recyclingtechnologien liegt die Wiederverwertbarkeit dieser Behälter bei über 80 Prozent. Der Rest ist thermisch verwertbar und spart damit wertvolle Ressourcen wie Öl und Gas.
Vielseitiger Einsatz der Faltschachtelverpackungen
Der Einsatz in der Lebensmittelindustrie ist die anspruchsvollste Verwendung von Faltschachtelverpackungen. Sie ist der Beweis für die universelle Verwendbarkeit dieser Verpackungslösung. Weitere Anwendungen von Faltschachtelverpackungen sind folgende:
- Verpackung von feuchteempfindlichen Schüttgütern
- Umverpackung von hochwertigen Behältern
- Verpackung von Lebensmitteln
- Verpackung von unkritischen Produkten
Feuchteempfindliche Schüttgüter wie Waschmaschinenpulver oder Spülmaschinentabs finden in der Faltschachtelverpackung ein ideales Behältnis.
Die Innenwand der Verpackungen kann zu diesem Zweck so gestaltet werden, dass sie Nässe von außen abhält und eindringende Feuchtigkeit aufnimmt.
Dazu wird der Karton mit einer Sperrschicht versehen, innen jedoch offenporig und saugfähig gehalten. Damit bleiben die verpackten Güter stets so trocken wie möglich.
Die Verpackung eines Produkts ist ein wichtiger Bestandteil seines Marketings. Hochwertige Cremes, teure Parfums oder exklusive Kosmetika werden deshalb entsprechend aufwendig verpackt.
Damit diese Verpackung bis zur Verwendung beim Kunden keinen Schaden nimmt, ist eine Faltschachtel als Schutz die standardmäßig verwendete Lösung. Diese kann jedoch aufwendig bedruckt werden, um die Werbewirkung zu unterstützen.
Manche Lebensmittel werden auch direkt in Faltschachteln verpackt. Dazu zählen beispielsweise zahlreiche Tiefkühlprodukte. Erbsen, Spinat-Pellets oder ein Gemüsemix sind in einer Faltschachtel gut aufbewahrt. Sie lassen sich optimal in der Truhe verstauen und bewahren das Produkt sicher bis zum Gebrauch auf.
Für viele Produkte ist die Faltschachtelverpackung das passende preiswerte und zuverlässige Behältnis. Von Büroklammern bis Buntstifte – Faltschachtelverpackungen bieten eine sichere Aufbewahrungsstätte, die praktisch unbegrenzt lange haltbar ist.
Die Auslegung der Faltschachtelverpackung ist dabei höchst variabel. Materialmix, Lagenauswahl und -dicke sowie weitere Anpassungen machen die Faltschachtelverpackung für jeden Einsatzzweck anpassbar. Dazu sind unterschiedliche Rohstoffe erforderlich.
Arten von Faltschachtelverpackungen
Die Verpackungsindustrie schätzt die Lage richtig ein und setzt bei ihren Produkten zunehmend auf nachhaltige, ökologisch unbedenkliche und besser wiederverwertbare Rohstoffe. Heute sind folgende drei Arten von Kartons etabliert:
- Chromokarton
- Naturkarton
- Graskarton
Alle drei Verpackungsarten zeichnen sich durch eine hervorragende Ökobilanz aus. Trotz bester Wiederverwertbarkeit durch Vollrecycling, Kompostierung oder thermische Verwertung haben die modernen Verpackungslösungen die gleichen oder bessere Produkteigenschaften als ihre Vorgänger.
Das macht die Faltschachtelverpackung auch für die Zukunft zur interessanten Alternative gegenüber Plastik, Metall oder Glas.
Chromokarton – Woraus besteht er und wie wird er hergestellt?
Chromokarton wird umgangssprachlich auch als „Postkartenkarton" bezeichnet. Seine Eigenschaften sind folgende:
- hohe Biegesteifigkeit
- hervorragende Bedruckbarkeit
- problemlos stanzbar und faltbar
- einfach Rillen einzufügen
Die Helligkeit von Chromokartons ist begrenzt. Sie erreichen nur einen eingeschränkten Weißgrad. Deshalb werden sie doppelt weiß gestrichen. Dazu verwendet die Verpackungsindustrie einen holzfreien Anstrich aus Altpapier. Das hält die Kosten niedrig und die Ökobilanz hoch.
Die strahlend weiße Beschichtung ist die ideale Grundlage für brillante Aufdrucke aller Art. Den Namen hat Chromokarton deshalb von seiner ein- oder beidseitigen holzfreien Beschichtung, die Chromsulfat enthält. Das klingt gefährlich, ist es aber nicht. Die auf Chromokarton verwendeten Farben sind ungiftig.
Man unterscheidet bei Chromokartons zwischen der Trägerschicht und der Deckschicht. Die Trägerschicht besteht aus dem stabilen Zellstoff. Die Deckschicht wird doppelt aufgetragen. Die erste Lage besteht aus Stärke.
Sie erhöht die Steifigkeit und schließt die Poren der Trägerschicht. Außerdem staubt der Chromokarton bei der Verarbeitung weniger stark aus. Die zweite Schicht besteht aus Kreide, Pigmenten und Bindemitteln. Sie liefert die hellweiße Grundlage für den weiteren Aufdruck.
Zwei Sorten Chromokartons
Es gibt zwei Sorten dieser Verpackungslösungen: GC1 und GC2 Chromokartons. Der GC1 Karton hat eine Trägerschicht aus Primärfasern. Das bedeutet, dass die verwendeten Langfasern aus eigens dafür gefällten Bäumen stammen.
In Europa stammen diese Hölzer aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft. GC1 Kartons werden dann benötigt, wenn die Verpackung hohe Kräfte aufnehmen muss. Robuste Wellpappe, aus der sich sogar Möbel herstellen lassen, ist dazu ein gutes Beispiel.
Bei Produktverpackungen wirken wesentlich geringere Kräfte. Deshalb ist hier die Verwendung von GC2 Chromokartons möglich. Die Trägerschicht von GC2 Verpackungen kann deshalb aus Sekundärfasern gewonnen werden.
Das sind Fasern, die bei der Verarbeitung von Holz, Zellstoff oder Textilien anfallen. Bäume müssen für diese Verpackungsarten nicht gefällt werden. Die dunkle Farbe der Deckschicht macht auch bei GC2 Chromokartons den doppelten weißen Anstrich erforderlich.
Naturkarton – Woraus besteht er und wie wird er hergestellt?
Naturkarton wird aus einem Gemisch von Primärfasern, Sekundärfasern und Recyclingfasern hergestellt. Primärfasern stammen aus eigens gefällten Bäumen. Sie sind besonders lang und bieten damit eine hohe Zugfestigkeit.
Die kürzeren Sekundärfasern kommen aus der Verarbeitung von Zellmaterial. Recyclingfasern stammen aus der Wiederverwertung von Papier, Pappe oder Textilien. Sie tragen zur Ökobilanz von Naturkarton bei.
Charakteristisch für Naturkarton ist der Verzicht auf das Bleichen. Das macht ihn zusätzlich ökologischer. Für seine Herstellung werden dadurch weniger Wasser und Chemikalien benötigt.
Naturkartons sind besonders biegesteif. Sie eignen sich zur Herstellung hoch belastbarer Verpackungen. Die natürlich braune Färbung macht ihn als Verpackungsmaterial für nachhaltige Produkte besonders attraktiv.
Bei der Herstellung von Naturkarton wird bewusst auf jegliche Bleiche verzichtet! |
Graskarton – die moderne Alternative
Chromkartons und Naturkartons haben den Nachteil, dass stets ein gewisser Prozentsatz Primärfasern erforderlich ist. Dazu müssen eigens Bäume angepflanzt, jahrelang gepflegt und schließlich gefällt werden.
Beim Graskarton werden die Primärfasern zum großen Teil von schnell nachwachsenden Gräsern geliefert. Das senkt den Druck auf bestehende Wälder und Forste, auch wenn diese aus wirtschaftlichen Gründen einstmals angelegt wurden.
Bis zur Ernte bieten die hochwachsenden Gräser einen guten Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten und kleinen Säugetieren. Damit trägt der Graskarton zum Erhalt der Artenvielfalt bei.
Das schnell nachwachsende Gras kann 3 bis 4-mal pro Jahr geerntet werden. Es ist damit den langsam wachsenden Wäldern, die bis zu 20 Jahre bis zur wirtschaftlichen Verwertung benötigen, klar im Vorteil. Man hat festgestellt, dass die Herstellung gegenüber konventionellen Primärfasern bis zu 25 Prozent CO2 einspart.
Durch die Verwendung von ligninarmen Grassorten benötigt Graskarton praktisch keinen Bleichprozess. Das macht ihn besonders umweltschonend in der Herstellung.
Nach dem Gebrauch ist Graskarton problemlos kompostierbar und wird wieder zu wertvollem Dünger – unter anderem für die nächste Generation Naturgräser.
Eine steigende Bedeutung bekommen Formstücke aus Graskartons für Innenverpackungen. Sie ersetzen zunehmend die vormals verwendeten Formstücke aus Kunststoff, Luftpolster oder Hartschaum. Damit werden die vormals hochproblematischen Bestandteile von Verpackungen zunehmend durch ökologisch-nachhaltige Alternativen ersetzt.
An die Formstücke werden kaum ästhetische Anforderungen gestellt, weswegen auf teure Bleichverfahren oder Färbung verzichtet werden kann. Das macht sie nicht nur problemlos thermisch verwendbar, sie sind damit vor allem für die Kompostierung hervorragend geeignet.
Fazit
Welches für dich am besten geeignet ist, hängt von deinem Produkt und deinem Image ab.
Kartonverpackungen hatten schon immer große Vorteile gegenüber den Alternativen aus Metall, Plastik oder Glas. Durch die Verwendung moderner Materialien verschiebt sich dieses Verhältnis weiter zugunsten der Kartons.
Besonders mit dem Aufkommen der Graskartons ist die maximale Nachhaltigkeit in der Verpackungsindustrie angekommen. Was einstmals als größter Umweltverschmutzer gegolten hat, wird durch diese innovativen Lösungen zu einem Segen für Mensch und Natur.
FAQ
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Sind Tetrapacks voll recyclingfähig?
Tetrapacks bestehen aus mehrlagigen Kartons. Neben Pappe sind auch Kunststoffe, Wachs und Aluminiumfolie Bestandteile dieser robusten Leichtverpackungen.
Moderne Trennverfahren sind heute in der Lage, diese Mehrschichtwerkstoffe aufzulösen. Dabei lässt sich vor allem das teure Metall Aluminium zum größten Teil wiederverwerten. Der Rest kommt zurück in den Stoffkreislauf oder leistet als thermische Verwertung einen wertvollen Beitrag zur Einsparung fossiler Brennstoffe.
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Sind Chromokartons giftig?
Chromokartons enthalten einen geringen Anteil an Chromsulfat. Sie sind dennoch ungiftig, unbedenklich und voll wiederverwertbar.
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Sind Graskartons genauso stabil wie Naturkartons?
Eine Kartonverpackung wird immer nach Bedarf und Anforderung hergestellt. Graskartons bieten lange Primärfasern, welche die konventionellen Naturfasern aus gefällten Bäumen zum großen Teil ersetzen können.
In der praktischen Anwendung setzt die Verpackungsindustrie gegenwärtig auf intelligente Mischungen, um die Vorteile jeder Fasersorte optimal zu nutzen. Deshalb enthalten auch Graskartons bislang noch einen gewissen Anteil an Naturfasern, die aus gefällten Bäumen stammen.