Die schönste Verpackung wird zum Stresstest, wenn sie sich nur schwer öffnen lässt. Diese Situation ist dir sicher vertraut: Ein ewiges und umständliches Hantieren, um an das Verpackungsinnere zu gelangen, raubt dir die Lust am Inhalt. Umso größer ist die Erleichterung, die eine Aufreißlasche bringen kann. Allerdings wird diese sinnvolle Erfindung häufig aus einem anderen Material hergestellt als die Verpackung selbst – hier kommt die Frage nach der richtigen Entsorgung ins Spiel.

Aufreißlaschen: Resultat komplexer Überlegungen

Wie einfach könnte das Thema Verpackungen sein, ließe sich alles in Papiertüten stecken – und verkaufen! Die Beutel könnten einfach zum Altpapier gegeben werden und dann ihren Weg durch einen erneuten Kreislauf der Verarbeitung antreten. Allerdings hat Papier nun einmal seine Grenzen in puncto Eigenschaft, durchsichtig ist es gleich gar nicht.

Als Verbraucher haben wir jedoch gewisse Ansprüche, wir wollen genau sehen, was wir kaufen. Doch das ist nur eine Seite der Medaille, denn auch im Handel selbst gibt es gewisse Erfordernisse: Füllen wir die Lebensmittel eigenständig in die Beutel ein, muss das Personal an der Kasse doch noch einen Blick drauf werfen können – um nur ein Beispiel zu nennen.

Grafik Handling peelbare Verpackung


Es gibt viele weitere Gelegenheiten, in denen Beutel mit Fenster die perfekte Lösung darstellen – das Auge isst schließlich mit. Die Optik spielt in der Vermarktung unterschiedlichster Güter nicht umsonst eine wichtige Rolle. Selbst Papiertüten werden auf diese Weise enorm aufgewertet, von den Beuteln aus Kunststoff oder Verbundfolien ganz abgesehen.

Allerdings wird die Frage der Umweltverträglichkeit dabei immer wichtiger. Die Aussagen, dass diese Beutel mit Fenster sogar kompostierbar und damit aus Verbrauchersicht für die Umwelt unbedenklich sind, täuscht oft genug darüber hinweg, dass es sich um eine industrielle Kompostierung handeln muss. Auch das wäre ein Weg – sicher nicht der optimale, aber immerhin einer, der die Müllberge nicht weiter wachsen lässt. Doch das ist die Theorie, denn die Praxis sieht ganz anders aus.


Aufreißlaschen – intelligente Erfindung in vielfältigen Ausführungen

Im Alltag begegnen sie dir in den unterschiedlichsten Varianten – die Aufreißlaschen:

Getränkedosen

Die wohl bekannteste Aufreißlasche befindet sich an Getränkedosen. Sie hat eine interessante Wandlung hinter sich: Musste sie einst komplett abgerissen werden, um an die begehrte Erfrischung zu kommen, darf sie heute dranbleiben. Der neue Mechanismus beseitigt das Problem mit dem scharfkantigen Clip, das umständliche Handling und die Gefahr, sich mit dem Doseninhalt zu bekleckern.

Die Dosen lassen sich heute leichter öffnen, denn der Deckel wird nur teilweise nach innen hineingedrückt. Das mag nicht hygienisch erscheinen, wird aber trotzdem akzeptiert. Die Aufreißlasche besteht in diesem Fall aus dem Ring, der erst nach oben und dann nach unten gedrückt werden muss. Das Besondere: Du kannst die leere Dose wieder abgeben, sie wird recycelt – und du erhältst das Pfand von 25 Cent zurück.

Konservendosen

Das Prinzip ist ähnlich, allerdings werden die ebenfalls aus Weißblech hergestellten Konservendosen ohne Pfand verkauft. Auch hier wird meist eine Aufreißlasche angebracht, mit deren Hilfe jedoch der gesamte Deckel entfernt wird – und für alle ohne den kleinen Helfer musst du zum guten alten Dosenöffner greifen.

Die Entsorgung erfolgt zudem in simplen Schritten. Sowohl die Dose als auch der Deckel gehören zum Wertstoffdepot. In vielen Städten und Gemeinden wird dazu eine gelbe Tonne oder ein gelber Sack ausgegeben. Das sortierte und gereinigte Weißblech kann wieder gepresst, eingeschmolzen und erneut zu Dosen verarbeitet werden.


Faltschachteln, stabile Kuverts und Mailingverpackungen

Ob Waschmittelverpackung oder Briefsendung – ohne Aufreißlasche gelangt

man nur schwer an den Inhalt: Meist handelt es sich um einen Papier- oder Kunststoffstreifen, mit dessen Hilfe du die Verpackung entlang einer Peellinie aufreißen kannst. Im besten Fall mit einem Ruck!

Die Aufreißlasche ist in der Regel farbig markiert, Papierlösungen so perforiert, dass die überstehende Lasche auf diese Weise gut erkennbar ist. Die Entsorgung ist hier einfach: Papierlaschen gehören in den Papiermüll, Kunststofflaschen gehören zu den Wertstoffen.


Kunststoffbecher und -behälter mit Aluminium- oder Kunststoffdeckel

Auch Joghurtbecher und sonstige Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff sind mit einer Aufreißlasche versehen. Dazu wird eine markierte Ecke des Deckels nicht vollständig bis zum Rand verklebt, sodass du das obere Stück fassen und die Verpackung aufreißen kannst.

Einige Hersteller werben damit, dass sich diese Verpackungen wiederverschließen lassen, allerdings ist dies nur begrenzt der Fall – es empfiehlt sich ein schneller Verzehr des Inhalts.

Sowohl Kunststoffverpackung als auch Deckel aus Alu oder Kunststoff gehören zu den Wertstoffen, die in der Regel über die gelbe Tonne oder einen gelben Sack entsorgt werden.


Reiße die Aludeckel unbedingt komplett ab, denn der Müll wird gescannt und getrennt. Speisereste sind kein Problem, sofern du die Verpackungen „löffelrein“ in den Müll gibst – es folgt ohnehin ein gründlicher Waschgang.



Tetra Pak

Diese Getränkekartons sind ausgesprochen beliebt: Außen Papier, innen eine lebensmittelechte Beschichtung – Milch, Erfrischungsgetränke und sogar Wein werden im sogenannten Tetra Pak verkauft. Die Aufreißlasche kann bei dieser Verpackungsart unterschiedlich gestaltet sein.

Einige Verbundverpackungen haben neben einem Schraubknopf einen Kunststoffring, mit dem du die innere Hülle öffnen kannst. Hier besteht die Gefahr, dass du diese Lasche abreißt und ein Hilfsmittel zur Hand nehmen musst. Bei anderen öffnest du die Verpackung schon mit dem Aufdrehen des Schraubdeckels.

Eines ist jedoch allen gemein: Diese Verpackungen gehören nicht ins Altpapier, sondern in die Wertstofftonne. Das Recycling der Kunststoffdeckel ist das kleinste Problem, die Verbundverpackungen werden bislang bevorzugt in Papierfabriken wiederverwertet.

Die für die Herstellung verantwortliche Tetra Laval Group meldet, dass das Unternehmen an einem Recycling-Ansatz für diese Verbundverpackungen und die darin enthaltenen Polymere arbeitet. Damit unterstützt das Unternehmen die EU-Kunststoffstrategie: Bis 2030 soll für alle Bestandteile der beliebten Getränkekartons eine Recyclinglösung entwickelt werden.

Kombinationen aus Papier und Kunststoff

Zahlreiche Lebens- und Genussmittel sind gleich doppelt verpackt, zum Beispiel Pralinen. Erst musst du per Aufreißlasche die Kunststoffhülle entfernen, anschließend die Pappschachtel öffnen, um an die letzte Hürde zu gelangen – das beschichtete Papier, welches jede einzelne Praline umhüllt.

Die richtige Entsorgung setzt hier eine strikte Mülltrennung voraus: Während die Kunststoffhülle inklusive Aufreißlasche und das Innenpapier mit Metallbeschichtung in die Wertstofftonne gehören, kannst du die Pappschachtel in den Papiermüll werfen. Das mag umständlich erscheinen, ist jedoch der einzig logische Weg, um alle Bestandteile konsequent einer Wiederverwertung zuführen zu können.


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Fazit: Aufreißlaschen richtig entsorgen – eine Frage des Materials

Eine Aufreißlasche kann eine echte Hilfe sein, wenn sie verbraucherfreundlich entwickelt wurde – hier sind viele Aspekte zu beachten. Häufig wird für dieses Hilfsmittel ein anderes Material verwendet als für die eigentliche Verpackung. Damit gelangen wir zu einem wichtigen Thema: der Mülltrennung. Was theoretisch konsequent gedacht ist, wird regional sehr unterschiedlich umgesetzt.

In vielen Städten und Gemeinden stehen für sogenannte Wertstoffe gelbe Behälter oder Säcke zur Verfügung, in denen Kunststoffe und Metalldosen entsorgt werden können. Diese werden maschinell getrennt, um sie anschließend je nach Wertstoff zu recyceln und erneut zur Herstellung verschiedenster Artikel zu nutzen.

Genauso kann mit dem im Haushalt anfallenden Altpapier umgegangen werden – das ist schließlich knapp und wird in der Papierindustrie benötigt. Andere Gemeinden nutzen nur eine Tonne für Papier und Kunststoffe, was wiederum einen anderen Mülltrennungsprozess voraussetzt.

Um für dich den richtigen Weg herauszufinden, solltest du dich zunächst über die Vorgehensweise deines Abfallentsorgungsunternehmens informieren. Natürlich steht es dir jederzeit frei, Papier, Metalle und/oder Kunststoffe separat zu sammeln und zu einem Wertstoffhof zu bringen. Die unkomplizierte Wiederverwertung setzt nur in jedem Fall eine Trennung voraus: Klebt beispielsweise ein Etikett auf einem Kraftpapierbeutel, ist es ebenso zu entfernen wie andere Kunststoffbestandteile.

Einige Lebensmittelhersteller geben auf ihren Verpackungen detaillierte Anweisungen, wie du am besten mit den einzelnen Verpackungsbestandteilen verfahren kannst. Was am Ende zählt, ist das Ergebnis: Wir sollten sorgsam mit den natürlichen Ressourcen und Kunststoffen umgehen, um die Umwelt mit einem konsequenten Recycling maximal zu entlasten.

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