Du kennst das sicher: Beim Öffnen einer neuen Packung – ob Kaffee, Kekse oder andere Leckereien – wird deine Nase vom Duft des Inhalts verwöhnt. Damit dieser nicht schon vor dem Verzehr entweicht, werden diese Lebensmittel dicht verpackt, sodass weder Luft noch Feuchtigkeit oder Licht eindringen können. Doch welche Materialien können diesen Schutz natürlicher Aromen gewährleisten, ohne dabei die Umwelt zu stark zu belasten? Hier kommen einige interessante Alternativen ins Spiel.

Aroma – was ist darunter zu verstehen?

Der Begriff „Aroma“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet übersetzt „Gewürz“, „Parfüm“ oder einfach „Duft“. Er wird verwendet, um einen spezifischen Geschmack oder Geruch zu beschreiben, der durch Stoffgemische oder chemische Stoffe verursacht wird.

Bei einer ganzen Reihe natürlicher Aromen kann dies auf eine einzelne organische Verbindung zurückgeführt werden. Dennoch lassen sich Aromastoffe chemisch unterschiedlichen organischen Stoffklassen zuordnen, wie beispielsweise Ester, Aromaten, Terpene, Ketone oder Aldehyde.

In industriell gefertigten Erzeugnissen werden häufig Geruchsstoffe in Form konzentrierter Lösungen beigefügt, um sich natürliche Aromalieferanten einzusparen oder ein konstantes Aroma zu erreichen. Sollte das Eigenaroma nicht genügen, werden neben natürlichen auch naturidentische Aromastoffe eingesetzt.

Das funktioniert bei vielen Geschmacksrichtungen, jedoch nicht bei allen. Natürliche Aromen können allerdings ebenso Schwankungen unterliegen, wenn beispielsweise die Witterung nicht die gewünschte Qualität des Aromalieferanten unterstützt oder sich andere Einflüsse auswirken.

Unter dem Strich lässt sich festhalten: Die Produktion von Aromastoffen wächst – sowohl bei den natürlichen als auch den synthetischen. Es lohnt sich daher immer, gut riechende Lebensmittel genauer zu prüfen.


Aromadichte Verpackungen wie Doypacks – welche Materialien kommen zum Einsatz?


Doypacks Aromaspeicher
Schütze mit Doypacks das Aroma deiner Waren.

Beim Umsehen im Supermarkt wirst du es bei Produkten mit starken natürlichen Aromen wie Kaffee, Zigaretten oder Getränken überwiegend metallisch glänzen sehen: Hier kommen immer noch verbreitet Aluminiumverbundfolien zum Einsatz.

Sie bestehen aus mehreren Schichten wie Kunststoff, Papier und eben Aluminium, um nicht nur licht-, luft- und wasserundurchlässig zu sein, sondern eben auch das Aroma des jeweiligen Produktes optimal zu schützen. Was geschieht mit der Verpackung? Sie landet im Wertstoffsack, denn das Auftrennen in ihre einzelnen Bestandteile wird dir mit Sicherheit nicht gelingen. Doch wie geht es weiter?

Aluminium – das Problem ist vielschichtig

Einerseits ist das leichte und leitfähige Metall ausgesprochen wertvoll und wird in den unterschiedlichsten Bereichen benötigt. Dazu gehören – weltweit betrachtet – zum Beispiel folgende Sektoren:

    • Verkehr – 29 Prozent
    • Bau – 22 Prozent
    • Verpackung – 15 Prozent
    • Stromerzeugung – 12 Prozent
    • Maschinenbau – 9 Prozent
    • langlebige Güter – 9 Prozent

Andererseits wiegt die schlechte Klimabilanz von Aluminium ausgesprochen schwer. Das Leichtmetall kommt zwar als Element häufig in der Erdkruste vor, allerdings ausschließlich in chemischen Verbindungen wie Silikaten. Um das Leichtmetall zu gewinnen, muss das Erz Bauxit im Tagebau gefördert werden.

Wird es dann gemeinsam mit Natronlauge erhitzt, setzt es sowohl Aluminiumoxid als auch giftigen Rotschlamm frei. Im nächsten Schritt muss das Aluminiumoxid eingeschmolzen und im Elektrolyseverfahren behandelt werden, um als Ergebnis Aluminium zu erhalten – alles in allem kein sauberes Geschäft.

Erschwerend kommt hinzu, dass Bauxit vor allem in Australien und China, Brasilien, Indien, Guinea und Jamaika abgebaut wird. Das geht zu Lasten wichtiger natürlicher Ressourcen wie Ur- und Regenwälder. Problemtisch sind zudem die in einem Verhältnis von 1:6 freigesetzten Mengen an Rotschlamm.

Für jede Tonne Aluminium müssen bis zu 6 Tonnen von diesem Cocktail bestehend aus Chemikalien, Schwermetallen und Natronlauge entsorgt werden – auf Deponien, in Flüssen oder in Seen.

Dadurch wird die Flora und Fauna zerstört. Es gibt zwar Möglichkeiten, diesen Rotschlamm zu „entschärfen“ und zu recyceln, doch dabei wird – wie bei der Aluminium-Produktion selbst – sehr viel Energie verbraucht. Auf die gesundheitlichen Risiken wird an dieser Stelle gar nicht erst eingegangen.


Aluminiumverbundfolien und Recyclingfähigkeit – ist eine Lösung in Sicht?

Weitere Nachteile dieser Verpackungen, die nicht zu unterschätzen sind:

    • Bedruckte Aluminiumverpackungen wie Dosen oder Deckel werden in der Regel eingeschmolzen. Dabei können organische Giftstoffe aus den Aufdrucken freigesetzt werden, die ausgesprochen langlebig sind.
    • Wird Aluminium in Verbundverpackungen verarbeitet, ist das Recycling bislang kompliziert. Da sich die einzelnen Stoffe nur schlecht trennen lassen, werden diese Verpackungen meist verbrannt – das Aluminium geht verloren.

An dieser Stelle zeichnet sich jedoch ein Lichtblick ab:

Auf die Wiederverwertung von Verbundmaterialien aus Aluminium, Papier und Kunststoff zielt ein neues Recyclingverfahren ab, mit dem laut packaging-journal.de das deutsche Unternehmen Saperatec ab 2023 Abfallmengen von bis zu 18.000 Tonnen im Jahr verarbeiten will. Hierbei werden spezielle Trennflüssigkeiten eingesetzt, um die Delamination und das Lösen der Abfälle in die jeweiligen Bestandteile zu realisieren.

Anschließend können die gelösten Schichten sortiert und der Wiederaufbereitung zugeführt werden. Die so wiedergewonnene Aluminiumfolie geht beispielsweise an Aluminiumhersteller, das Polyethylen wird zum Regranulat weiterverarbeitet. Sollte sich diese Entwicklung, die auf dem Zusammenspiel speziell konstruierter Maschinen und chemischer Prozesse beruht, durchsetzen, könnte ein enormer Bedarf gedeckt werden.

Aromadichte Verpackungen wie Doypacks – gibt es keine Alternativen?

nachhaltiger Doypack

Doch, die gibt es durchaus – und das mit steigender Nachfrage. Palamo setzt auf Doypacks und andere Lebensmittelverpackungen aus Naturpapier, das mit einer EVOH-Barriereschicht und Polyethylen beschichtet ist. EVOH steht für Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer. Dieses Copolymer ist formal aufgebaut aus Ethen und Vinylalkohol, also zwei Monomeren.

Diese Verpackungsmittel wurden nach HACCP zertifiziert. Dazu eine kurze Erklärung: Die Abkürzung steht für Hazard Analysis Critical Control Points und bezieht sich auf eine Gefahrenanalyse, die kritische Kontrollpunkte identifiziert und beherrscht. Daraus folgt, die Qualität ist so hoch, dass diese Doypacks und Beutel ohne Probleme für Lebensmittel und Tierfutter genutzt werden können und natürliche Aromen optimal schützen.

Ein weiteres Plus: Wir bedrucken diese Verpackungen auf der Innenseite des Folienverbundes, sodass weder du als Verbraucher noch die Lebensmittel mit der Druckfarbe in Berührung kommen. Das verhindert einerseits, dass ungewünschte Stoffe in die Lebensmittel gelangen, andererseits wird der Aufdruck effektiv geschützt.

In Deutschland ist dieses Verbundmaterial leider noch nicht recyclingfähig, da ein Verhältnis von 11 Prozent PE und 89 Prozent Papier erreicht wird – Italien oder Österreich sind uns da ein Schritt voraus. Das ist schade, denn das unlackierte Naturpapier zeigt mit der Beschichtung nicht nur enorme Vorteile, sondern hat auch eine angenehme Haptik


By the way: Was sind eigentlich Doypacks?

Sind dir Standbeutel ein Begriff? Hier ist eine kleine Anekdote, die wir dir nicht vorenthalten wollen: Der Franzose Louis Doyen war 1963 Direktor einer Fabrik für Verpackungsmittel in St. Germain au Mont D'or. Er schlug sich mit dem Problem herum, dass sich Fruchtsäfte oder Oliven nur schwer in gängigen Beuteln verpacken ließen.

Das Verfahren sollte einerseits sicher und andererseits zuträglich für die Haltbarkeit und die natürlichen Aromen sein. Sein Anspruch: Verpackungen sollen sich aufrechtstehend transportieren lassen, jedoch leichter als Töpfe oder Flaschen und zudem noch wiederverschließbar sein. Seine Lösung: der Doypack – eine Revolution in der Branche!

schwarzer Doypack

Zunächst wurden die Doypacks horizontal ausgeführt, dann vertikal, doch das Prinzip blieb dasselbe. Eine solche Verpackung besteht aus drei Teilen – einer Vorder- und Rückseite sowie einem kreisförmigen Bodenteil. Dieser faltet sich zu einem W, sobald sich der Doypack abflacht. Das Besondere liegt nicht nur in seiner Form und im vergleichsweisen geringen Gewicht, sondern vor allem in der Möglichkeit, unterschiedliche Materialien für die Teile zu verwenden.

So kann neben der Steifigkeit des gesamten Verpackungsmittels ebenso der Schutz des Inhalts und seiner natürlichen Aromen berücksichtigt werden. Heute werden die Doypacks dafür mit einem Zipper bzw. Druckverschluss wieder verschlossen.

Und: Louis Doyen hat sich nicht nur die Idee zum Aufbau der Doypacks (DOYen PACKaging) patentieren lassen, sondern gleich die Maschinen zur Herstellung und Verpackung entwickelt – eine reife Leistung!

Fazit: Natürliche Aromen geschützt in Doypacks – auch mit natürlichen Materialien machbar

Ob Quetschies, Nüsse oder Kaffee – aromadichte Doypacks sind ausgesprochen praktisch: Sie sind in handlichen Formaten erhältlich, entsprechend leicht und lassen sich gut stapeln. Dieses Verpackungsformat eröffnet viele Möglichkeiten, die Herr Doyen im Jahr 1963 vielleicht noch gar nicht im Sinn hatte. Ebenso dürfte für ihn die Frage über die Verwendung des Materials noch nicht so relevant gewesen sein.

Kunststoffe waren billig, vergleichsweise leicht und vor allem beliebig zu verarbeiten. Die Frage des Umweltschutzes wurde zu dieser Zeit noch mit der Einsparung von Verpackungsmaterial beantwortet, die nicht von der Hand zu weisen ist.

Heute sind wir deutlich kritischer, der Trend geht eindeutig in Richtung natürlicher Materialien – diese haben jedoch naturgemäß ihre Grenzen in puncto Eigenschaften. Sollen natürliche Aromen von der Verpackung optimal geschützt werden, funktioniert dies nicht ohne Verbundmaterialien. Diese müssen jedoch nicht in jedem Fall eine Aluminiumschicht enthalten, um die gewünschten Ergebnisse zu liefern.

Hier stellt sich sonst das ökologische Problem bereits bei der Förderung und Herstellung des in vielen Wirtschaftsbereichen benötigten Leichtmetalls. Zwar zeichnet sich eine Lösung in Bezug auf das Recycling von Aluminiumverbundfolien ab, doch der enorme Energiebedarf bei der Gewinnung und die Belastung mit gefährlichen Chemikalien bleiben davon unberührt.

Mit Naturpapier-Doypacks, die sinnvolle Kunststoffbeschichtungen aufweisen, lassen sich zahlreiche Lebensmittel verpacken, wobei das natürliche Aroma bewahrt bleibt – bei Weitem jedoch nicht alle. Da gibt es noch Bedarf an Forschung und Entwicklung, vor allem fehlt es an sinnvollen Recyclingverfahren, die eine echte Kreislaufwirtschaft ermöglichen.

In einem Punkt sind wir uns jedoch sicher: Louis Doyen hat wirklich eine bahnbrechende Entwicklung auf den Markt gebracht. Chapeau!

Symbolbild: Vogel

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