Die Nudel: Es mag sich zwar im Grundsatz nur um eine Mischung aus gemahlenem Getreide, Wasser, eventuell Ei und einigen Gewürzen handeln. Doch wie so häufig in der Küche ist auch dieses höchst simple Grundrezept die Basis für einen riesigen Welterfolg – Tendenz steigend.

Allein 2020 hat jeder Deutsche rechnerisch fast zehn Kilo der so variantenreichen Leckerei verspeist – fast 800.000 Tonnen Nudeln nur in der Bundesrepublik. In Italien waren es zuletzt rund dreimal so viel. Da wurden pro Kopf und Jahr etwa 25 Kilogramm Pasta genossen.

Infografik: Zahlen und Fakten

Einfaches Grundrezept, enorme Beliebtheit quer durch alle Geschmäcker hindurch, schier endlose Möglichkeiten zur Variation in Sachen Form und (weitere) Zutaten. Damit sind Nudelesser eine wirklich riesige Zielgruppe. Doch wo ein Produkt so vielfältig sein kann, stehen ihm ähnlich variantenreiche Möglichkeiten für die Verpackung zur Verfügung.

Wir zeigen dir jetzt, wie Du sowohl frische als auch getrocknete Varianten dieser beliebten Teigware zielgruppen- und produktgerecht verpacken kannst.

Was müssen Nudelverpackungen grundsätzlich leisten?

Es gibt vier primäre Möglichkeiten, die Nudel in den Handel zu bringen:

  1. Getrocknet: Das ist die bei weitem meistverkaufte Variante.
  2. Vorgegart und gekühlt: Im Prinzip Nudeln, die nur noch erhitzt werden müssen.
  3. Vorgegart und tiefgekühlt (TK): Vor dem Erhitzen erfolgt noch eine Auftaustufe
  4. Frisch und gekühlt: Lediglich in Form gebrachter Nudelteig, der noch den kompletten Garprozess durchlaufen muss – die seltenste von allen Varianten.

Bei allen Optionen ist es zudem möglich, weitere Zutaten zu integrieren. Denke etwa an die bekannte Fünf-Minuten-Terrine, die bloß noch mit Wasser übergossen werden muss, oder fertige Tiefkühl-Nudelgerichte, die nur noch in die Pfanne müssen.

Daraus ergeben sich je nach Herangehensweise mehrere und teils

Faultier

unterschiedliche Notwendigkeiten für die Verpackung:

    • Die Nudeln müssen stets von der Außenwelt abgeschirmt sein. Besonders stark gilt das bei den vorgegarten und frischen Varianten.
    • Es muss genügend Platz sein, um alle verpflichtenden sowie zusätzlichen Informationen darauf unterzubringen – von Inhaltsstoffen bis Zubereitungstipps.
    • Gerade weil Nudeln so variantenreich sind, müssen die Kunden Form und Größe leicht erkennen können.
    • Speziell bei den vorgegarten und frischen Exemplaren muss die Verpackung wasserfest sein – sowohl wegen dem Feuchtegehalt der Nudeln selbst als auch (speziell bei TK-Ware) Nässe durch den Auftauprozess.
    • Bei allen gekühlten/gefrorenen Varianten muss das Verpackungsmaterial diese niedrigen Temperaturen ohne Aushärten oder Ähnliches überstehen.

Ferner müssen alle Nudelverpackungen hinreichend robust sein, um den Umgang zwischen Point-of-Sale und Haushalt unbeschadet zu überstehen. Das kann zu Situationen führen, in denen Nudeln für den Versandhandel eine zusätzliche (robustere) Umverpackung benötigen.

Schachteln für Nudeln – welche Varianten eignen sich?

Bei der enormen Marktbedeutung von getrockneten Nudeln dürfte sie wohl schon jeder in der Hand gehabt haben: Typische Schachteln aus Karton. Welches Kartonmaterial zum Einsatz kommt, ist dabei gleichgültig – es muss nur auf der Innenseite, die mit den Nudeln in Kontakt kommt, lebensmittelecht sein.

Damit läuft letzten Endes alles auf die Bauform der Schachteln hinaus. Tatsächlich ist hierbei die Faltschachtel in all ihren Varianten die mit Abstand beliebteste Wahl. Sie sieht gut aus, ist durch ihre geraden Oberflächen ein hervorragender Träger für die nötigen Informationen, lässt sich bestens bedrucken und gibt überdies feste Abmessungen vor.

Feste Abmessungen ist aber auch ein wichtiges Stichwort. Wenn Du deine Nudeln in Schachteln verpacken möchtest, solltest Du folgende Dinge beachten:

  1. Im Handel und bei vielen Menschen zuhause werden mehrere Nudelverpackungen gestapelt oder anderweitig dicht an dicht gelagert. Schachteln in Form eines Quaders sind dafür am besten geeignet, weil all ihre sechs Seiten flach sind. Es folgen Aufhänge- und Beutelschachteln, die nur an der Oberseite von dieser Formgebung abweichen.
  2. Aufgrund der großen Variantenvielfalt genügt ein aufgedrucktes Bild der jeweiligen Nudel vielen Menschen nicht. Sehr viele Faltschachteln enthalten deshalb ein Sichtfenster. Das gestattet einen direkten Blick auf die Ware, ihre Form und die reale Größe.
  3. 500 Gramm ist die meistverwendete Verkaufsmenge für Nudeln. Nicht nur für Single-Haushalte ist das jedoch oft zu viel für eine Mahlzeit. Die Schachteln sollten deshalb zumindest komfortabel und sicher wiederverschließbar sein.

Beutel für Nudeln aus Kunststoff

Was die Beliebtheit anbelangt, dann sind Kunststoffbeutel jeglicher Art die Zweitplatzierten, was die Nudelverpackungen anbelangt. Im Gegensatz zu Karton können sie zwar ebenfalls getrocknete Nudeln aufnehmen, sind jedoch durch die Materialeigenschaften des Kunststoffs automatisch für alle anderen Verkaufsformen geeignet. Wenn deine Nudeln vorgegart oder frisch sind (insbesondere in der lediglich gekühlten Variante), dann sind Kunststoffbeutel sogar deine einzige Option.

Fangen wir bei Trockennudeln an. Hier sind deine Möglichkeiten besonders breit. Viele Hersteller setzen schlicht auf transparente Folienbeutel. Diese werden meist nach dem Befüllen verschweißt, werden aber häufig aus optischen Gründen und für bessere Wiederverschließbarkeit zusätzlich mit Clipbandverschlüssen* gesichert.

Weiter ist es möglich, diese Trockennudeln sowie alle anderen Varianten in wiederverschließbaren Standbodenbeuteln beziehungsweise Doypacks zu verpacken. Gegenüber herkömmlichen Kunststoffbeuteln wirken diese nicht nur deutlich wertiger und lassen sich einfacher wiederverschließen, sondern sie behalten überdies ihre Standfestigkeit ungeachtet des Füllgrades bei. Abermals ein wichtiger Faktor, da längst nicht jeder Nudelkäufer den gesamten Beutelinhalt auf einmal zubereitet.


Info

Clipband- oder Beutelverschlüsse nennt man das System aus zwei parallelen Metalldrähten, die in einer gemeinsamen Kunststoffumhüllung stecken und um eine Öffnung gebogen werden.


Erneut solltest du jedoch auch bei den Doypacks auf eine gute Sichtbarkeit des Produkts achten. Aufgrund der schlechten Lesbarkeit von gedruckten Informationen auf gänzlich transparenten Beuteln sind deshalb abermals solche Nudelverpackungen mit Fensterstreifen deine beste Wahl – zumal bei ihnen genügend Fläche für werbliches Bedrucken bleibt.

Beutel für Nudeln aus Papier

Beutelverpackung mit Sichtfenster
Ebenfalls ideal geeignet, um Pasta zu verpacken: Beutel aus Papier. 

Papier und Kartonagen gehören zu den am leichtesten zu recycelnden Verpackungsmaterialien. Insbesondere, wenn du weitgehend unbedruckte Beutel aus naturbelassenem (braunem) Papier nimmst, sprechen deine Nudelverpackungen bereits eine deutliche diesbezügliche Sprache. Diese Beutel bieten sich überdies dann besonders an, wenn die Marktpositionierung einer Nudelsorte in eine hochwertige, edle Richtung gehen soll.

Doch welche Nudeln lassen sich auf diese Weise verpacken? Lange Jahre kamen nur getrocknete Nudeln infrage, aufgrund der Nässeempfindlichkeit von Papier. Mittlerweile allerdings ist es leicht möglich, Papierbeutel innen mit lebensmittelechten Kunststoffen zu beschichten und dadurch alle Vorteile von Beuteln aus Vollkunststoff zu erhalten. Tatsächlich geht es neuerdings sogar gänzlich ohne.

So verpackt ein großer Hersteller von Tiefkühl-Lebensmitteln Gemüsemischungen seit einigen Jahren in reinen Papierbeuteln. Dafür gab es 2020 den Sonderpreis in der Kategorie Verpackungen des deutschen Nachhaltigkeitspreises.

Allerdings: Noch 2019 beklagte ein andere Nudelhersteller, seiner Erfahrung nach würden reine Papierbeutel von den Verbrauchern nicht gut angenommen. Seitdem ist zwar schon etwas Zeit verfangen, dennoch solltest Du vor der Entscheidung für dieses Material sorgsam die Neigungen deiner Zielgruppe analysieren.

Innovative Nudelverpackungen

Hand & Nachhaltigkeit

Knapp 730 Jahre, nachdem Marco Polo die Nudel aus China nach Europa brachte, haben sich diese drei Verpackungen fest etabliert. Allerdings zeigt bereits die TK-Verpackung aus Vollpapier, wie wenig die Forschung hierbei am Ende angelangt ist.

Gerade mit der dramatisch gestiegenen Bedeutung von Nachhaltigkeit werden deshalb ständig weitere Materialien erforscht und auf ihre Tauglichkeit hin überprüft – eben auch für Nudelverpackungen.

Hier bekommt nicht zuletzt das immer größer werdende Thema Bio-Kunststoffe eine besondere Bedeutung. So stellte Anfang 2022 eine Produktdesignerin eine Kunststoffbeutel-artige Nudelverpackung vor.

Diese besteht jedoch nicht aus herkömmlichen Polymeren auf Erdölbasis, sondern aus Maisstärke und Cellulose. Einerseits ist sie dadurch kompostierbar. Andererseits kann sie jedoch ebenso in den Topf wandern und dort als Soßenbinder fungieren – der besteht schließlich ebenso hauptsächlich aus Stärke.

Karton, Kunststoff- und Papierbeutel: Vorteile der Varianten im Überblick

Schachteln

    • Bekannt und bewährt
    • Gut bis sehr gut zu recyceln
    • Mit Sichtfenster verfügbar
    • Variantenreich
    • Einfach zu stapeln
    • Mitunter wiederverschließbar

Kunststoffbeutel

    • Für alle Nudelarten geeignet
    • Recycelbare Kunststoffe möglich
    • Leicht wiederverschließbar
    • Mit Sichtfenster oder volltransparent
    • Ohne weitere Beschichtung besonders hygienisch

Papierbeutel

    • Gut bis sehr gut zu recyceln
    • Mittlerweile für viele Nudelarten geeignet
    • Mit Sichtfenster verfügbar
    • Kann leicht beschichtet werden
    • Mitunter wiederverschließbar

Typischerweise sind sämtliche Darreichungsformen von Nudeln im Einzelhandel lediglich primärverpackt – hauptsächlich in den bereits hier im Text genannten Nudelverpackungen. Allerdings gibt es ebenso Möglichkeiten für Sekundärverpackungen. Manche von ihnen können sogar aus den erwähnten Verpackungen bestehen. Einige Denkansätze:

    • Portionierungen: Die Primärverpackung der (getrockneten) Nudeln besteht aus kleinen Faltschachteln oder Beuteln. Sie enthalten eine deutlich geringere Menge als bei einer herkömmlichen Verpackung. Eine solche, größere, Schachtel kommt allerdings als Umverpackung zum Einsatz. Der Vorteil: Die festgelegten Portionsgrößen machen das Portionieren einfacher, die Nudeln halten sich länger.
    • Etiketten: Auch sie zählen zu den Sekundärverpackungen. Beispielsweise können bedruckte Etiketten alle Informationen enthalten, während die eigentliche Verpackung naturbelassen bleibt – und dadurch unter anderem besonders nachhaltig und kostengünstig ist.
    • Gläser: Etwas ungewöhnlich zwar, aber aufgrund der Nachhaltigkeit bzw. langen Nutzungsmöglichkeit unschlagbar. Der Kunde bekommt nicht nur die Nudeln, sondern in Form des (wiederverschließbaren) Glases eine Sekundärverpackung, die er noch viele Jahre weiternutzen kann. Das könnte beispielsweise eine Idee für limitierte Editionen sein.

Unser Tipp: Sei kreativ und denke weg von dem Schema, wonach Pasta stets nur in großen Portionen in einer Primärverpackung verkauft werden müsste.

In der heutigen Zeit, in der sowohl Nachhaltigkeit einen großen Stellenwert

leopard

hat als auch die Lebensmodelle äußerst vielfältig geworden sind, kann der Ansatz der typischen 500-Gramm-Nudelpackung oftmals zu wenig spezifisch sein.

Wenn dein Fokus besonders stark auf dem Thema Nachhaltigkeit liegt, dann könnte es deshalb durchaus eine Option sein, wenigstens den Kunden selbst die Nudeln unverpackt zu offerieren. Für dich bedeutet das (falls du mit Zwischenhändlern agierst):

Es ist in Sachen Verpackungen lediglich nötig, Großgebinde zu nutzen. Beispielsweise sehr große Schachteln. Diese werden am Point-of-Sale jedoch nur als Behältnis genutzt. Entweder der Verkäufer oder der Kunde entnimmt die gewünschte Menge Nudeln – je nach Herangehensweise werden sie anschließend in mitgebrachte Behältnisse gegeben oder in vor Ort angebotene Umverpackungen.

Dieses Prinzip ist nicht so abwegig, wie es vielleicht klingt. Zu Beginn der Convenience-Ära wurden Trockennudeln häufig auf diese Weise in typischen „Tante-Emma-Läden“ verkauft.

Zumindest, was Nachhaltigkeit anbelangt, ist diese Herangehensweise sehr gut. Es gibt insgesamt weniger Verpackungsmüll. Die Verpackungen für die Kunden können aus simplen Papiertüten bestehen. Bringen die Kunden eigene Gefäße mit, bleibt sogar dieser Müll aus.

Allerdings muss dir klar sein, dass es hierbei viele Möglichkeiten für eine qualitative Beeinträchtigung der Ware gibt. Zumindest sollte deshalb am Point-of-Sale eine Bedienung sichergestellt sein.

Fazit: Viele Optionen, um den Küchenklassiker zu verpacken

Die Nudel ist in ihren zahlreichen Ausprägungen in vielen Ländern eines der wichtigsten Lebensmittel. Damit Du jedoch stets eine optimale Verpackung wählen kannst, ist es nicht nur wichtig, das Thema Hygiene zu beachten, sondern ebenfalls an die Neigungen deiner Zielgruppe und dasjenige Level, auf dem du deine teigige Köstlichkeit positionieren möchtest – Edelnudeln wollen schließlich anders verpackt sein als günstige Nudeln für den Alltagsgebrauch.

FAQ

  1. Ist jedes Verpackungsmaterial für Nudeln geeignet?

    Nein. Egal, in welchem Zustand die Nudeln verkauft werden, so müssen die damit in Kontakt kommenden Verpackungsmaterialien sämtliche rechtlichen Vorgaben erfüllen.

  2. Wie könnte ich TK-Nudeln in Kartons verpacken?

    Hier böte sich eine ähnliche Herangehensweise wie bei Tiefkühlpizzen an. Das heißt, die Nudeln in einer Primärverpackung aus Kunststoff, die ihrerseits in einer Sekundärverpackung aus Karton steckt.

 

Titelbild: stock.adobe.com © marozhkastudio #573817445

Zurück zum Blog
1 von 3